Basel. Auf einer Baustelle am Rheinhafen St. Johann wird eine Leiche gefunden. Der gealterte und dem Alkohol zugetane Kriminalkommissär Christoph Lenz bekommt diesen Fall vom ersten Staatsanwalt Andreas Bosshardt zugeteilt und macht sich zunächst eher widerwillig an die Ermittlungen…
Stefanie
Gerber arbeitet in der Nachrichtenredaktion des Stadtfernsehens. Sie möchte über den unbekannten Toten…mehrBasel. Auf einer Baustelle am Rheinhafen St. Johann wird eine Leiche gefunden. Der gealterte und dem Alkohol zugetane Kriminalkommissär Christoph Lenz bekommt diesen Fall vom ersten Staatsanwalt Andreas Bosshardt zugeteilt und macht sich zunächst eher widerwillig an die Ermittlungen…
Stefanie Gerber arbeitet in der Nachrichtenredaktion des Stadtfernsehens. Sie möchte über den unbekannten Toten vom Hafen berichten, doch als sie bei der Staatsanwaltschaft nachfragt, wird der Vorfall heruntergespielt. Als ihr brisantes Videomaterial aus einer Überwachungskamera in die Hände fällt, wittert sie eine Sensation…
Etienne Pettit ist ein erfolgloser Kleinganove, der es sich zum Ziel gesetzt hat, Mitglied in der Organisation des berüchtigten Patrons Johann Dreyfuss zu werden. Dafür nimmt Etienne so einiges in Kauf. Schließlich bekommt er die Aufgabe, die Himmelsscheibe von Nebra zu stehlen…
Grundlage für diesen Krimi ist ein wahrer Kriminalfall aus der Welt des Kunsthandels. Die 1999 von Raubgräbern nahe der Stadt Nebra gefundene Himmelsscheibe - ein Artefakt von unschätzbarem Wert aus der frühen Bronzezeit - konnte am 23. Februar 2002 bei einer fingierten Verkaufsaktion in einem Baseler Hotel von der Schweizer Polizei sichergestellt und die Hehler verhaftet werden.
Erdem Uçar hat mir in „Der Himmel über Nebra“ alles geboten, was zu einem fesselnden Krimi dazugehört. Eine mitreißend erzählte Geschichte, deren Spannungskurve durchgehend auf einem hohen Niveau bleibt und die mir durch zahlreiche offene Fragen und überraschende Wendungen viel Platz zum Miträtseln und Mitgrübeln gegeben hat.
Das gesamte Geschehen ist verzwickt und verwinkelt. Christoph Lenz und Stefanie Gerber versuchen beide auf ihre Art, Licht in das Dunkel um den Hafenmord zu bringen und geraten dabei in ein schwer zu durchschauendes Geflecht aus Geheimnissen und Ungereimtheiten – ein Verwirrspiel, in das auch der Leser miteinbezogen wird. Man weiß nie, wer mit wem gemeinsame Sache macht oder eben doch sein ganz eigenes Süppchen kocht. Erst am Ende des Buches wird klar, wie die zahlreichen Handlungsfäden tatsächlich miteinander verschnürt und verflochten sind und wie geplant hier von Anfang an agiert wurde.
„Der Himmel über Nebra“ ist ein fesselnder, gut durchdachter Krimi mit einer schlüssigen, zu keiner Zeit vorhersehbaren Auflösung. Ein starkes Debüt von Erdem Uçar - absolut empfehlenswert!