Was hat „Der Hipster“ mit der großen Vorlage des Ritters von der traurigen Gestalt zu tun? Ein Träumer, Idealist, Romantiker, der vom Guten überzeugt ist, für das Wahre und Schöne kämpft, nicht zögert und mutig für seine Überzeugungen und seine ferne Geliebte einsteht?
Die Parallelen finden sich
bei Cervantes, aber der Hipster kann nicht mithalten. Er kreist zu sehr um sich selbst, seine eigene…mehrWas hat „Der Hipster“ mit der großen Vorlage des Ritters von der traurigen Gestalt zu tun? Ein Träumer, Idealist, Romantiker, der vom Guten überzeugt ist, für das Wahre und Schöne kämpft, nicht zögert und mutig für seine Überzeugungen und seine ferne Geliebte einsteht?
Die Parallelen finden sich bei Cervantes, aber der Hipster kann nicht mithalten. Er kreist zu sehr um sich selbst, seine eigene kleine Welt, seine Überzeugungen von richtig und falsch, die er anderen überstülpen möchte. Unser Held auf der Flucht vor der Großstadt hat seine Ideale und Ideen im Gepäck und möchte sich im neuen Umfeld, auf dem Land bei seiner Tante, umsetzen. Enrique ist allerdings der belächelte Exot, der skurril und weltfremd seine Erfahrungen und Überzeugungen auf die Dorfgemeinschaft und die tradierten Regeln und Ansichten übertragen will. Kann das funktionieren? Kann eine artifizielle Großstadtpflanze dem Dorf den entscheidenden Impuls geben, um den richtigen Schritt für eine erfolgreiche Zukunftsvision zu entwerfen?
Die Begegnungen verlaufen voller Komik und beidseitigem Unverständnis, aber ein roter Faden führt nicht durch die Geschichte und die Abenteuer des modernen Ritters. Was will dieser Roman eigentlich? Aufklären, unterhalten oder sinnlos gegen Windmühlen kämpfen? Pointen und verbale Leuchtfeuer reihen sich aneinander, aber ich tappe im Dunkeln und zerbreche mir den Kopf darüber, was mir Daniel Gascón, der Roman und der Hipster eigentlich sagen wollen.