Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1,3, Technische Universität Dresden (Philosophische Fakultät - Institut für Geschichte - Neuere und Neueste Geschichte ), Veranstaltung: Hauptseminar: Zweierlei Singularität: Stalinismus und Nationalsozialismus im Vergleich. , Sprache: Deutsch, Abstract: In der Nacht vom 23. zum 24. August 1939 entschied sich das zukünftige Schicksal Europas und seiner Bewohner, das sein Gesicht bis heute geprägt hat. Mit der Unterzeichnung des „Nichtangriffsvertrags zwischen Deutschland und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken“ hatte Hitler die letzte Fessel seines Willens zum Krieg gegen die, nichtfaschistischen Nationen auf dem europäischen Kontinent abgeworfen: Die Gefahr eines Zweifrontenkrieges, durch einen Kriegseintritt der Sowjetunion auf Seiten der Westmächte. Noch in den Wochen zuvor fühlte sich keine der europäischen Großmächte mächtig genug, gegen eine der anderen offensiv militärisch vorzugehen. Das war Deutschland mit dem Pakt nun möglich, dank Stalins Neutralität, die Hitler zwar teuer erkauft hatte, deren Preis aber letztlich v.a. das sowjetische Volk während des deutschen Russlandfeldzugs zahlen musste. Den erschreckenden Höhepunkt nationalsozialistisch-kommunistischer „Annäherung“ markierte schließlich der „Deutsch-sowjetische Grenz- und Freundschaftsvertrag“ vom 26. September 1939. Bereits sein Titel spricht der Ideologie und früheren Politik beider Staaten Hohn. Wie es dazu kommen konnte, dass zwei scheinbar derart antagonistische Ideologien einander soweit tolerieren, gar unterstützen konnten, soll im Laufe der Arbeit geklärt werden. Nur soviel bereits vorneweg: Stalin und Hitler gaben ihre Überzeugungen offenbar zugunsten machtpolitischer Vorteile auf. Die nachweisbare Annäherung zwischen beiden begann Anfang des Jahres 1939. Dabei verlief der diplomatische Kontakt keineswegs gradlinig auf eine Einigung zu. Dafür waren sich beide Parteien prinzipiell zu fremd und nicht selten erschwerten die inneren und äußeren Bedingungen die Verhandlungen. Obwohl zu Recht keiner dem anderen traute, kam es dann doch zur Unterzeichnung des Paktes, ohne den der Angriff der Wehrmacht gegen Polen und damit der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zumindest verschoben worden wäre. Ob es sogar zu einer Entschärfung der Situation gekommen wäre, indem Hitler außenpolitisch isoliert gewesen und die deutsche Ökonomie durch die forcierte Kriegswirtschaft zusammengebrochen wäre, kann nur Spekulation sein. Die historisch relevanten politischen Verhandlungen zwischen dem Dritten Reich und der Sowjetunion gipfelten in und endeten mit den beiden Verträgen, wobei das Zustandekommen des Nichtangriffsvertrages besondere Bedeutung zukommt, weshalb das Hauptthema der Arbeit sich auf die Monate Januar bis August 1939 einschränkt.