Anstand, Bescheidenheit und Fleiß sprechen von der Geschichte, in die der Mensch sich stellt, um dem Mitmenschen im Kleinen und der Menschheit im Großen zu dienen und zu helfen. Der Einsatz soll ein ganzer sein; hier sind Hingabe, Umsicht und Ehrlichkeit in besonderer Weise gefordert, wenn die Erfüllung des Auftrags gelingen soll. Die Bescheidenheit kommt da nicht zu kurz, weil sie den Gedanken trägt und ihn markiert, dass der Mensch auf dem rechten Wege ist und sich nicht rausnimmt, was ihm nicht zusteht. Das bringt Klarheit in den Fragenbund, dass sich die Knoten leichter lösen lassen, wenn es um die Moral in der Wahrheit geht. Das ist doch von übergeordneter Bedeutung. Wer von Wahrheit was versteht, wird still, weil ihm der Zweifel kommt, ob die Dinge nach Maß und Recht verlaufen sind. Diese Zweifel übergeht der Politiker, dem es auf das Resultat ankommt, dem andern den größtmöglichen Schaden zuzufügen, wobei er die Menschen hinzutut, weil er auf die Gebrechlichen und Alten sowie auf die Kinder keine Rücksicht nimmt. Es sind Achtung, Anteilnahme und Liebe, die vom Menschen auf den nächsten Menschen weiterzugeben sind, damit auch das Kind erfährt, dass der Grund, in diese Welt geboren zu werden, ein anderer, ein überaus herzlicher und menschlicher ist. Der Schöpfungsgeist ist groß, er formt und liebt die Kinder. Das Leben fließt (Heraklit von Ephesus) in großen Zügen, und keiner hält sie auf. Es geht um das Verstehen, um als Mensch maßvoll und nützlich einzuwirken, damit der Strom im großen Bett gebändigt der Menschheit Frucht und neues Leben bringt. Denn der Mensch braucht das Wasser, dass es mit dem Leben weitergeht. Der Satz: "Easter on the border, where valediction is without words" sitzt tief in der Erinnerung, der das Leben als Arzt und Unfallchirurg über viele Jahre begleitet hat. Menschen des Anstands und des Fleißes haben hier in Stille ihr Leben beendet. Das lässt an Golgatha erinnern, doch das Große schweigt sich aus.