Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Kunst - Kunsthandwerk, Note: 1,0, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Holzschnitt, vor allem der Flächenholzschnitt in Langholz, wird als die herausragende Leistung der Kunst des deutschen Expressionismus gesehen. So bezeichnete Paul Westheim bereits 1921 den Holzschnitt als „die Leidenschaft der jungen Künstlergeneration“, für Wolf-Dieter Dube ist er „die Essenz dessen, was man unter ‚Expressionismus‘ zu verstehen hat.“ Durch die Vereinfachung und Reduzierung auf elementare Formen sowie eine flächige Farbgebung weist der Holzschnitt der „Brücke“-Künstlergemeinschaft die Hauptmerkmale des Expressionismus auf. Die Expressionisten wehrten sich gegen die klassische Formensprache der Akademiekunst, weil sie ihnen nicht natürlich und zu realitätsfern erschien. Sie wollten „den harten Tatsachen unserer Existenz ins Auge schauen“ und klarstellen, dass es „unaufrichtig und verlogen wäre, immer nur die erfreulichen Seiten des Lebens darzustellen.“ Der Holzschnitt hatte im 19. Jahrhundert an Bedeutung verloren, weil sich vielseitigere und effektivere Druckverfahren entwickelt hatten. Er wurde zu jener Zeit beinahe ausschließlich für Reproduktions- und Illustrationszwecke verwendet. Ende des 19. Jahrhunderts erfuhr er jedoch mit dem Hauptvertreter Albrecht Dürer eine neue Blütezeit, die durch die Künstler der „Brücke“- Gemeinschaft fortgeführt wurde. Dube bezeichnet sie aus diesem Grund als die „Begründer des neuen Holzschnitts“, Eberhard Roters nennt sie die „Erneuerer des deutschen Holzschnitts“ Im Folgenden soll zunächst das druckgraphische Oeuvre der „Brücke“-Künstler vor dem sozialgeschichtlichen Hintergrund beleuchtet werden, um auf ihre Motivwahl und die Art ihres Schaffens Rückschlüsse zu ziehen. Anschließend werden die Holzschnitte der Künstlergruppe in Bezug zu anderen, teilweise als Vorbild dienenden Werken gesetzt sowie analysiert.