Anhand der Rekonstruktion des homiletischen Ansatzes von Gerhard Aho in seinem Kontext entsteht ein Bild der nordamerikanischen Predigtlehre mit ihrer eigenständigen Ausprägung im 20. Jahrhundert und der Entwicklung der new homiletic. Daran erweist sich die ungebrochene Rolle der klassischen europäischen Rhetorik wie auch deren erneute Rezeption im veränderten gesellschaftlichen Kontext. Zum homiletischen Umbruch trägt zugleich die intensiv wahrgenommene Auseinandersetzung der deutschen Theologie mit dem Wort Gottes bei. Ahos systematische Reflektion des Dreiklangs von prinzipieller, formaler und materialer Homiletik steht für eine lutherische Tradition wissenschaftlicher Theologie und leistet einen bis heute wirksamen Beitrag zu einer transkulturellen homiletischen Theorie und Praxis.