Ein neuer internationaler Rechnungslegungsstandard, der global das Gros der Unternehmen erfasst, hat das Potential, Rechnungslegungstraditionen tiefgreifend zu verändern. Da liegt es nahe, dass eine Vielzahl von Lobbyisten versucht, den Standard in ihrem Sinne zu beeinflussen. Die Regulierung der Rechnungslegung ist stets eine Gratwanderung zwischen den Offenlegungsbedürfnissen der Abschlussadressaten und den Geheimhaltungsinteressen der Unternehmen. Ohne hinreichende Informationen haben die Adressaten keine fundierte Basis zur Beurteilung eines Unternehmens. Werden jedoch zu viele und zu detaillierte Informationen offen gelegt, so drohen Wettbewerbsnachteile für das Unternehmen. In diesem Zusammenhang taucht die Frage auf, ob SMEs bzw. KMU andersartig sind und deshalb die Existenz eines eigenen Rechnungslegungsstandards für diese Unternehmen gerechtfertigt ist. Neben der Diskussion dieser und weiterer theoretischer Fragestellungen, steht im Zentrum des Buches eine empirische Analyse der Kommentare zu dem Standardentwurf, die sich auf 150 Kommentare mit einem Gesamtumfang von 1639 Seiten erstreckt. Um die Interessen der Kommentierenden zu ermitteln, werden die Stellungnahmen untersucht und verschiedenen Interessengruppen zugeordnet. Es folgt eine komparative Analyse von Standardentwurf und finalem Standard, die auch die Frage klärt, ob der IASB die Wünsche der Kommentierenden angemessen berücksichtigt. Zahlreiche Abbildungen visualisieren die Ergebnisse anschaulich.
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