Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich BWL - Rechnungswesen, Bilanzierung, Steuern, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Sachanlagevermögen, die immateriellen Vermögenswerte und der derivative Geschäfts- oder Firmenwert stellen wesentliche Vermögenswerte einer Bilanz dar und haben oft einen maßgeblichen Anteil an der Bilanzsumme der Unternehmen. Dabei gewinnt der goodwill bei den Gesellschaften, die nach International Financial Reporting Standards (IFRS) bilanzieren, zunehmend an Bedeutung. Die Firmenwertrestbuchwerte deutscher kapitalmarktorientierter Unternehmen sind aufgrund erhöhter Akquisitionstätigkeiten im Zeitraum zwischen 2005 und 2010 von 133,6 Milliarden Euro auf 201,7 Milliarden Euro gestiegen. Auch der relative Anteil des goodwill an der Bilanzsumme ist in diesem Zeitraum etwa um die Hälfte von 8,7 % auf 11,9 % gestiegen. Damit bedarf es an Regelungen für die Folgebewertung, um die Werthaltigkeit der oben genannten Vermögenswerte sicherzustellen. Diese finden sich in IAS 36 wieder, einem Standard, der die Folgebewertung des langfristigen operativen Vermögens verdeutlicht und somit einen zentralen Aspekt der IFRSRechnungslegung bildet. Diese Ansicht vertritt auch die deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR), die seit 2005 Jahres- und Konzernabschlüsse deutscher kapitalmarktorientierter Unternehmen prüft. Dabei führt sie keine vollständigen Prüfungen durch. Die Prüfungen beschränken sich eher auf vorher festgelegte Prüfungsschwerpunkte. Seit 2005 gehört dazu die Wertminderung von Vermögenswerten inkl. des Geschäfts- oder Firmenwertes. Auch in 2011 ist der Impairment Test ein Prüfungsschwerpunkt der DPR. Auf den ersten Blick erscheint der Standard IAS 36 sehr umfangreich und detailliert. Deshalb ist zu erwarten, dass der Impairment Test dort so angemessen geregelt ist, dass sich keine Interpretationsspielräume ergeben. Für die Unternehmen ist es häufig von Interesse, dass sie den Jahresabschluss durch geeignete Bilanzpolitik in ihre gewünschte Richtung lenken, um den Investoren ein "entsprechendes" Bild über die Unternehmenslage zu präsentieren. In diesem Zusammenhang ist das Ziel der vorliegenden Arbeit, zu untersuchen, welche Wahlrechte und Ermessensspielräume den Bilanzierenden angeboten werden und wie die Unternehmen sie bilanzpolitisch ausüben. Dazu werden empirische Studien aus dem Zeitraum von 2005 bis 2011 analysiert, um das Jahresabschlussverhalten von kapitalmarktorientierten Unternehmen in Bezug auf die Anwendung des Werthaltigkeitstests gemäß IAS 36 zu hinterfragen.[...]
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