Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Note: keine, Universität Bayreuth, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer, aus welchen Gründen auch immer, einmal Informationen zum Konzept des informellen Sektors recherchieren will, wird erstens nicht lange danach suchen müssen und zweitens zumindest nicht unbeeindruckt sein von der Fülle an Material, die zu diesem Thema verfügbar ist. Entsprechend groß ist auch die Bandbreite an Erklärungen, Deutungen und dem Umgang mit diesem, auch als Schattenwirtschaft oder Überlebensökonomie bezeichneten, Sektor. Der Begriff der Überlebensökonomie vermittelt dabei den Eindruck, dass wirtschaftlich informelles Handeln gerade die Grundbedürfnisse der Menschen abdecken kann. In vielen Fällen mag das zutreffen, jedoch keineswegs immer. Genauso gibt es Menschen, die durch informelle Arbeit reich werden, oder andere, die besser leben können als mancher formelle Lohnarbeiter (ESCHER 1999, S.660). Während manche Autoren einerseits das Sektorenkonzept als hilfreich erachten, um soziale und wirtschaftliche Vorgänge in Entwicklungsländern zu verstehen, stellen andere dies gänzlich in Frage. Das ist umso brisanter, wenn man sich klar macht, welche gewichtige Rolle das Konzept des informellen Sektors in der Entwicklungspolitik spielt (SCHAMP 1989, S.12). Auf den folgenden Seiten dieser Arbeit sollen aus diesem Grund verschiedenste Verständnismöglichkeiten zum Begriff, zur Bedeutung und zum Umgang mit dem informellen Sektor, sowie dessen geschichtlicher Entwicklung vorgestellt werden. Dabei wird geklärt werden, wann und wie dieser Begriff überhaupt entstand und wie sich die aktuelle Debatte darstellt. Ob und welcher Erklärungsansatz dabei dominiert, welche Perspektive also die Debatte um diesen Sektor bestimmt, soll hier aufgezeigt werden.