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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Arthur Schnitzler, der wohl zu den maßgeblichsten Autoren der Wiener Moderne und des Fin de siecle zählt, veröffentlicht 1924 in der angesehenen Zeitschrift Die Neue Rundschau seine zweite Novelle, die er konsequent in der Form des Inneren Monologs gestaltet. Fräulein Else, Schnitzlers Erzählung von einer Wiener Advokatentochter, kann im Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts datiert werden. Der sozio-historische Rahmen der…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Arthur Schnitzler, der wohl zu den maßgeblichsten Autoren der Wiener Moderne und des Fin de siecle zählt, veröffentlicht 1924 in der angesehenen Zeitschrift Die Neue Rundschau seine zweite Novelle, die er konsequent in der Form des Inneren Monologs gestaltet. Fräulein Else, Schnitzlers Erzählung von einer Wiener Advokatentochter, kann im Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts datiert werden. Der sozio-historische Rahmen der Erzählung, der geprägt ist von ökonomischer Unsicherheit und tradierten Wertvorstellungen, dient als Hintergrund und als Auslöser für Elses Bewusstseinskrise. Schnitzler präsentiert sie als Opfer „der moralisch korrupten, repressiven Jahrhundertwendegesellschaft.“ 1 Der Arzt Schnitzler, der sich intensiv mit den Pathologien der Seele befasste, hat mit Fräulein Else ein sensibles und einfühlsames Psychogramm einer jungen Frauengeneration entworfen. Dass Schnitzler hierbei durch Freuds Psychoanalyse beeinflusst wurde, kann an vielen Stellen der Erzählung beobachtet werden. Schnitzler hat Else als Repräsentantin einer Gesellschaft eingesetzt, die sich im Umbruch befindet, deren Werte und Traditionen zerbrechen zu drohen und die noch mühsam versuchen die Fassade des bürgerlichen Lebens aufrechtzuerhalten. Zu den Besonderheiten der Monolognovelle zählt sicherlich das narrative Verfahren des Inneren Monologs, welches Schnitzler sehr bewusst gewählt hat, um den Leser „einen tiefen Einblick in das Innenleben der Protagonistin [zu] vermittel[n], in ihre Hoffnungen, Wünsche und Sehnsüchte [. . .].“ 2 Die lückenlose Reproduktion von Elses Gedankenwelt ermöglicht es, den Konflikt zwischen ihren eigenen Bedürfnissen und Wünschen einerseits und ihren gesellschaftlichen und familiären Pflichten auf der anderen Seite, real darzustellen. In der folgenden Arbeit möchte ich mich aber nicht nur mit den narrativen Besonderheiten der Erzählung auseinandersetzen, sondern Elses Verhalten unter Berücksichtung des gesellschaftlich-historischen Kontexts und die damit entstehende tiefe, psychologische Dimension der Erzählung, beleuchten.