Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Theologie - Vergleichende Religionswissenschaft, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Institut für Religionswissenschaft), Veranstaltung: Islam und Muslime in Europa, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit der Unabhängigkeit des Kosovo gibt es in Europa zwei Staaten mit albanischer und muslimischer Bevölkerungsmehrheit. Im Gegensatz zu Kosovo und Bosnien (als ebenfalls europäischer Staat mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung), beantragte Albanien bereits die Aufnahme in die Europäische Union. Damit wäre Albanien der erste Staat in der EU mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung. Gerade wegen der mehrheitlich „islamophoben“ Einstellung unter einem Großteil der EU-Bevölkerung, ist es wichtig mehr über den Islam in Albanien und die Einstellung der dortigen Muslime zu ihrem Glauben in Erfahrung zu bringen. Ich möchte daher mit einem Überblick der Geschichte der Albaner beginnen, um hier die wesentlichen Gründe für das heutige Religions- und Nationalverständnis aufzudecken. Außerdem möchte ich die Sicht Europas auf den Islam erläutern, da ich der Meinung bin, dass die Beurteilung Anderer sich maßgeblich auf die persönliche Identitätsentwicklung auswirkt. Im dritten Teil gehe ich auf den Balkanislam ein, der sich aufgrund von seiner geografischen und geopolitischen Lage auf der Balkanhalbinsel entwickelte. Unter diesem Punkt möchte ich auch den Bektaschi-Orden vorstellen; eine Sekte, die sich aus dem Sufismus entwickelte und teilweise als Religion der Albaner betrachtet wird. Im Schlussteil versuche ich, die Auswirkungen der Geschichte auf das heutige Religions- und Nationalverständnis der Albaner zu ermitteln. Allerdings werde ich nicht das Religions- und Nationalverständnis der Albaner mit dem anderer muslimischer Ethnien vergleichen.