Quellenexegese aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Bergische Universität Wuppertal, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Brief an Herzog Ecrole I. von Ferrara. Als Karl VIII. von Frankreich im Spätherbst des Jahres 1494 seinen Italienfeldzug startete um seinen Anspruch auf das Königreich Neapel durchzusetzen, herrschte große Unsicherheit im Land darüber, wie man sich dem französischen Herrscher gegenüber verhalten sollte. Nach dem ersten Sieg der französischen Armee im September bei Rapallo in Genua, kapitulierte Florenz unter Piero di Lorenzo de' Medici schließlich Ende Oktober. Der nächste Halt auf dem Weg nach Neapel war Rom, wo Papst Alexander VI. sich noch nicht auf seinen Standpunkt gegenüber dem französischen Feldzug festlegen konnte. In dieser von Unsicherheit und schwankenden Gefühlen durchzogenen Zeit, schrieb der Gesandte Pandolfo Collenuccio einen Brief an Herzog Ercole I. d'Este von Ferrara, um seinem Auftraggeber von der Situation in der Kurie zu berichten. Der Humanist und studierte Jurist, der schon wichtige Ämter in Bologna und Florenz unter den Medici eingenommen hatte, beschrieb die allgemeine Stimmung im Kirchenstaat und am Hof, im Besonderen die Reaktionen und Handlungen des Papstes. Ausgesprochenen Nachdruck legte der Gesandte auf die Einzigartigkeit der Situation, die aus der bevorstehenden Ankunft Karls VIII. resultierte.
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