Ein Buch mit guten Anregungen, mir persönlich aber manchmal zu langatmig geschrieben
Dass jede Buchbeurteilung ein persönliches, subjektives Empfinden darstellt, möchte ich gerade bei dieser Beschreibung voranstellen. Dr. Neuhofer erklärt an Hand von zwölf Schlüsselsätzen, wie er zu seiner
inneren Einkehr und Zufriedenheit gefunden hat. Sätze wie „Sei hilfsbereit und ein guter Gastgeber – es…mehrEin Buch mit guten Anregungen, mir persönlich aber manchmal zu langatmig geschrieben
Dass jede Buchbeurteilung ein persönliches, subjektives Empfinden darstellt, möchte ich gerade bei dieser Beschreibung voranstellen. Dr. Neuhofer erklärt an Hand von zwölf Schlüsselsätzen, wie er zu seiner inneren Einkehr und Zufriedenheit gefunden hat. Sätze wie „Sei hilfsbereit und ein guter Gastgeber – es lohnt sich für beide Seiten“ oder „Werde großzügig und strebe nicht gierig nach noch mehr“.
Jedem dieser zwölf Kapitel stellt er eine erfundene Geschichte aus dem Tier- und Pflanzenreich voran. Manche sind unterhaltsam, manche habe ich nicht verstanden. Dann folgen seine Gedanken zum Thema, das er mit einem oder mehreren Sprüchen beginnt wie beispielsweise „Jede Freude ohne Alkohol ist gespielt“ (altes oberösterreichisches Sprichwort) oder „Herrgott, gib mir Geduld – aber rasch.“ (Wolfgang Clement). Diese zwölf Kapitel teilen sich auf gut 220 Seiten auf und erscheinen mir manchmal viel zu langatmig und der Inhalt in sich wiederholend geschrieben. Ich muss allerdings Dr. Neuhofer zugestehen, dass er in seinem Vorwort hinweist, dass er eigentlich nur das Wort „angekommen“ schreiben wollte, was aber dem Verleger zu kurz für ein Buch war.
Schreibweise und Wortwahl sind durchaus sympathisch und mit oberösterreichisch-österreichischen Ausdrucken wie „Pipperln“ (Trinken) oder „Ziguri“ (Kopf) versehen. Dr. Neuhofer, der Dermatologe ist, schreibt von manch interessanter ärztlicher Erkenntnis und berichtet von seinen eigenen Erfahrungen. Aber wie oben erwähnt, sind für mich viele Stellen im Buch ermüdend lange (Wiederholung von bereits Geschriebenem mit anderen Worten oder beispielsweise ein erfundenes Telefongespräch eines Freiers mit „Lucy Lovecheck“, das ich nicht verstehe). Nicht ganz klar geht aus dem Buch hervor, ob der im letzten Teil abgebildete und auch kurz beschriebene Wanderweg im nördlichen Mühlviertel tatsächlich auch „Johannesweg“ heißt oder lediglich von Dr. Johannes Neuhofer so benannt wurde. Ein Blick ins Internet hat mir aber dann gezeigt, dass es seit Mai 2012 tatsächlich einen Wander(Pilger)weg dieses Namens gibt. Gänzlich unklar ist mir die Rolle von Andrea Fehringer und Thomas Köpf, die eingangs des Buches mit „aufgezeichnet von Andrea Fehringer & Thomas Köpf“ angeführt werden. Was haben die beiden aufgezeichnet? Neben den schon erwähnten Sprüchen eingangs der Kapitel gibt es auch viele Bilder im Buch, die die Landschaft und Sehenswürdigkeiten entlang des Wanderweges zeigen. Diese stammen alle vom Verband Mühlviertler Alm.