Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,0, Technische Universität Chemnitz (Europäische Studien), Veranstaltung: s Leben iJüdische Geschichte und jüdischen Ostmitteleuropa und Osteuropa, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Gegensatz zu den anderen europäischen Mächten kam Russland erst unter der Herrschaft Katharinas II. mit einer bedeutenden Anzahl von Juden in Berührung. Mit der ersten Teilung Polens 1772 hatte die bis dato strikte Ausweisungspolitik des Zarenreichs gegenüber den Juden ein Ende. Zwar wurde schon während der 1760er Jahre das Ansiedlungsverbot für Juden de facto unterlaufen, doch stellte die Annexion des Weichsellands die russische Zarin vor eine unbekannte Situation, die sowohl dem Zarenreich als auch den Juden neue Möglichkeiten bot. Doch diese Möglichkeiten blieben, trotz der anfänglich positiven Entwicklung unter Katharina II., letztendlich ungenutzt. Mit dem Judenstatut von 1804 ließ Alexander I. die zukünftigen Grenzen des jüdischen Ansiedlungsrayons formal festschreiben und bestimmte damit das Schicksal der russischen Juden über das gesamte 19. Jahrhundert. Diese Arbeit befasst sich im Folgenden mit der Entstehung und Entwicklung des Ansiedlungsrayons, der unter den verschiedenen Zaren jeweils spezifischen Wandlungen unterlag. Zu klären ist, in wie weit sich der Ansiedlungsrayon und seine Funktion als Integrationsmittel im Laufe seiner Geschichte verändert hat. Hat der Rayon während des 19. Jahrhunderts seine ursprüngliche Bedeutung eingebüßt, oder war er bis zu seiner Auflösung während des Ersten Weltkriegs ein bedeutender Bestandteil der autokratischen Judenpolitik? Um diese Frage beantworten zu können, werden die einzelnen Entwicklungsphasen des Ansiedlungsrayons und die damit einhergehenden Veränderungen chronologisch dargestellt.
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