Aus Trude Teiges Krimireihe um die norwegische Journalistin Kajsa Coren sind in den letzten Jahren in Deutschland bereits die Bände 3 bis 6 erschienen, nun wurden auch die ersten beiden Bände in deutscher Übersetzung veröffentlich.
Den Auftakt bildet die Geschichte „Der Junge, der Rache schwor“, im
Original schon ein paar Jahre alt erscheinen seine Themen dennoch nicht weniger brisant und…mehrAus Trude Teiges Krimireihe um die norwegische Journalistin Kajsa Coren sind in den letzten Jahren in Deutschland bereits die Bände 3 bis 6 erschienen, nun wurden auch die ersten beiden Bände in deutscher Übersetzung veröffentlich.
Den Auftakt bildet die Geschichte „Der Junge, der Rache schwor“, im Original schon ein paar Jahre alt erscheinen seine Themen dennoch nicht weniger brisant und aktuell.
Kajsa Coren ist Journalistin bei dem Fernsehsender TV4 und muss nebenbei den Alltag mit zwei kleinen Kinder meistern. Anfangs hat sie als Kriminalreporterin gearbeitet, ist aber ins politische Resort gewechselt, um nicht beruflich mit ihrem Mann Aksel in Konflikt zu geraten, der als Psychologe und Profiler bisweilen für die Polizei tätig ist.
Aktuell recherchiert Kajsa zu Themen um Gewalt und Missbrauchsfällen in Kinderheimen, als sie durch einen Tipp zu dem Schauplatz eines Doppelmordes an einem älteren Ehepaar in der Nähe ihres Heimatortes Asker kommt. Der Fall lässt ihr keine Ruhe, die beginnt über die Hintergründe des Ehepaares zu recherchieren und ahnt nicht, dass der Täter ihr Handeln beobachtet.
Die Geschichte ist spannend und aus verschiedenen Perspektiven erzählt, Es gibt Einblicke aus der Sicht des Täters, dessen Identität dem Leser verborgen bleibt, sowie Schilderungen der missbrauchten Kinder, die mir sehr nahe gegangen sind.
Kajsa Coren als Hauptfigur habe ich als nicht ganz schlüssig empfunden, anfangs tritt sie als fürsorgliche aber überforderte Mutter auf, die Unterstützung ihres Mannes vermisst, dann wiederum abrebeltet sie mehrfach bis spätabends oder geht auf Recherchereise und von ihrer Familie ist kaum die Rede. Ihre Arbeitsweise als Journalistin habe ich teilweise als sehr übergriffig empfunden, für eine gute Story nimmt sie wenig Rücksicht auf die Gefühle anderer und vermittelt den Eindruck, sich die Wahrheit gerne mal so zurecht zu biegen, wie es für ihre Story passt.
Der Schreibstil Trude Teiges hat mir insgesamt gut gefallen, es werden verschiedene Aspekte der Geschichte beleuchtet, vielleicht gibt es ein paar Zufälle zu viel, der Spannungsbogen bleibt jedoch durchgehend hoch. Es gibt noch Luft nach oben, ich werde mal sehen, wie sich die Reihe weiter entwickelt.