Diplomarbeit aus dem Jahr 1995 im Fachbereich BWL - Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Note: 1,7 (danach überarbeitet), Friedrich-Schiller-Universität Jena (Wirtschafts- und Sozialgeschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit versteht sich als ein biographischer Versuch, sich sowohl der Person als auch dem Wissenschaftler Walter Eucken in dessen jungen Jahren zu nähern und seinen diesbezüglichen Entwicklungsweg im Kontext seiner Zeit sowie ihrer politischen und geistigen Auseinandersetzungen genauer zu bestimmen. Dabei soll der Wissenschaftler, der später mit der Überwindung des Historismus, der Neubegründung der Theorie als auch der Neugestaltung der Wirtschaftsordnung in dreifacher Hinsicht die Grundlagen für einen Aufbruch im Dienste der Nationalökonomie in Deutschland legte, 1 im Zentrum dieser Untersuchung stehen. In chronologischer Folge sollen daher die in diesem Sinne wichtigen Stationen Walter Euckens aufgezeigt werden. Dazu ist es erforderlich, zunächst nach den wesentlichen Einflußfaktoren aus dem Elternhaus zu fragen. Es soll gezeigt werden, daß das geistig-kulturelle Milieu, in dem er aufwuchs, speziell aber die zeitkritische Philosophie seines Vaters, Rudolf Eucken, sowie deren erkenntnistheoretische Grundlagen, bereits den Anspruch des Studenten Walter Eucken an die nationalökonomische Wissenschaft wesentlich geprägt haben. Hierdurch ist seine kritische Haltung zur wirtschaftswissenschaftlichen Diskussion in Deutschland in der Zeit der Vorherrschaft der jüngeren historischen Schule schon damals besonders bestimmt gewesen, die ihn zu Lehrern führte, welche ihre wissenschaftliche Orientierung mit darüber hinaus gehenden bzw. anderen methodischen Konzeptionen verbanden. Gleichzeitig soll die Entwicklung der Persönlichkeit Walter Euckens genauer bestimmt werden, um den Anspruch, den er mit der Nationalökonomie verband, besser verständlich machen zu können. Diese Arbeit wird mit seiner ersten kritischen Schrift, den „Kritischen Betrachtungen zum deutschen Geldproblem“ aus dem Jahre 1923 abgeschlossen, in der sich Eucken erstmals konsequent von der bis dahin herrschenden historischen Methode absetzte und entschieden der theoretischen Arbeit zuwandte.