Der «Kalte Krieg» und seine Auswirkungen auf die Welt von heute »Ein Meisterwerk der Geschichtsschreibung.« The Times Literary Supplement, Books of the Year In dieser Weltgeschichte des »Kalten Kriegs« erzählt und analysiert Odd Arne Westad präzise und elegant zugleich die Geschichte eines der bis heute wirkmächtigsten Konflikte der Neuzeit. Dabei porträtiert er die Epoche des »Kalten Kriegs« länderübergreifend in globalgeschichtlicher Perspektive und stellt scharfsinnig die Bezüge zu unserer Gegenwart her. Der »Kalte Krieg« dominierte die internationale Politik und prägte das Leben der Menschen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts - in allen Teilen der Welt. Er verursachte Angst und Verwirrung von Hollywood bis Hanoi. Auf der Höhe der Forschung präsentiert Odd Arne Westad eine große, umfassende Geschichte dieses Weltkonfliktes und deutet ihn erstmals aus globaler Perspektive. Glänzend zeigt er, dass er weit mehr war als eine begrenzte Konfrontation zwischen den beiden Supermächten, die mit dem Kollaps der Sowjetunion endete. Eindrücklich argumentiert er, dass der »Kalte Krieg« den globalen Transformationen des 19. Jahrhunderts entsprang, und begreift ihn im Zusammenhang des weltweiten wirtschaftlichen, technischen, sozialen und politischen Wandels. Höchst anschaulich analysiert er die verschiedenen Phasen der Konfrontation zwischen Kapitalismus und Sozialismus. Das neue Standardwerk und unerlässliche Lektüre für alle, die verstehen wollen, wie tiefgreifend der »Kalte Krieg« das Leben der Menschen prägte, und welche Rolle er bei der Entstehung unserer heutigen Welt gespielt hat. »Eine großartige Gesamtdarstellung von einem unserer großen Historiker.« Timothy Snyder
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.10.2019Die Rückkehr des Gespensts
Eine eindrucksvolle Geschichte des globalen Kalten Krieges
Von Michael Epkenhans
Der Kalte Krieg in Europa endete, weil sich die Angst, die Ost und West voreinander hatten, durch jahrelangen engeren Kontakt vermindert hatte und weil die Europäische Gemeinschaft bewiesen hatte, dass sie auch periphere Länder erfolgreich integrieren konnte. Er endete 1989, weil die Völker in Osteuropa rebellierten und Gorbatschow nichts unternahm, um die kommunistischen Regime zu retten." Aus der Rückschau und einer völlig veränderten Weltlage überkommt manche Leser zweifellos Wehmut. Sie erinnern sich an jene Monate 1989/90, in denen eine fast fünfzigjährige Zeit der Konfrontation, in der zwei mächtige Blöcke, bis an die Zähne bewaffnet, manches Mal hart am Rande eines nuklearen Krieges einander unversöhnlich gegenübergestanden hatten, zu Ende gegangen war. Das 21. Jahrhundert, so die allgemeine Erwartung, würde eine Zeit des Friedens und des endgültigen Durchbruchs demokratischer Werte, aber auch des Wohlstands überall auf der Welt sein.
Dass die Hoffnung auf ein "goldenes" Zeitalter sich als Illusionen erweisen würde, ließen nicht nur die Kriege auf dem Balkan, sondern auch im Mittleren Osten im Zeichen der Kuweit-Krise 1990/91 und der "Wars on Terror" nach 9/11 erahnen. In dem Moment, in dem der russische Präsident Wladimir Putin den amerikanischen Anspruch auf alleinige Vormachtstellung auf der Münchener Sicherheitskonferenz 2007 öffentlich in Frage stellte, wurde die Gefahr eines neuen Kalten Krieges deutlich. Mit der völkerrechtswidrigen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim, der hybriden Bedrohung der baltischen Staaten und der Unterstützung von Separatisten in der Ostukraine durch Moskau ist der Kalte Krieg wieder mehr als nur ein Gespenst. Nato-Truppen stehen seitdem an Russlands Grenzen, Wehretats werden in ganz Europa erhöht. Und auch die Rhetorik vieler Akteure erinnert an die Zeit vor 1989. Das Auslaufen des symbolisch bedeutsamen INF-Vertrages im Sommer offenbarte, dass der Versuch, Eskalationen durch Abkommen zu verhindern, zunächst gescheitert ist. Die Migrationskrise und die von Populisten geschürte Debatte über die von einst als Allheilmittel gepriesene Globalisierung zeigen deren Schattenseiten.
Vor diesem Hintergrund tut es uns allen, vor allem aber den verantwortlichen Politikern gut, sich Genese, Verlauf und Ergebnisse des Kalten Krieges zu vergegenwärtigen. Das 2017 erstmals erschienene, nun ins Deutsche übersetzte Buch des norwegischen Historikers Odd Arne Westad ist eine mustergültige und außerordentlich lehrreiche Orientierungshilfe.
Westads Studie ist nicht allein deshalb bedeutsam, weil sie den Kalten Krieg nicht wie oft üblich mit Churchills Fulton-Rede über den "Eisernen Vorhang" 1946 beginnen lässt oder diesen einfach als primär europäisches Phänomen betrachtet. Aus Westads Sicht kann der Kalte Krieg nur als Ergebnis eines im 19. Jahrhundert beginnenden "wirtschaftlichen, sozialen und politischen Wandels" begriffen werden. Dieser habe sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Verwandlung der Vereinigten Staaten und Russlands "in zwei mächtige Imperien mit der immer stärkeren Überzeugung, eine internationale Mission zu haben" sowie der Verschärfung der Kluft zwischen dem Kapitalismus und seinen Kritikern beschleunigt. Das Jahr 1917 betrachtet er zu Recht als Scharnierjahr. Zum einen traten die Vereinigten Staaten in den Ersten Weltkrieg ein, um die westliche Welt zu retten. Zum anderen stürzten die Sowjets das zaristische System, um unter dem weltweiten Beifall vieler Linker einer neuen, vermeintlich gerechteren Gesellschaftsordnung den Weg zu ebnen.
Um diese These zu belegen, beschreibt Westad nach seiner Analyse der "Formierung der Welt" in 22 Kapiteln den Kalten Krieg als epochales und globales Ereignis. Die Bandbreite reicht von den beiden Weltkriegen über das "neue Asien", die "koreanische Tragödie" und den "Fluch Chinas" bis hin zu den "zerfallenden Imperien", den "Begegnungen mit Vietnam" und den "Strudeln des Nahen Ostens" sowie den "globalen Transformationen" nach "Gorbatschow". Allein die Überschriften wecken Lust zum Lesen. Doch es ist nicht nur der "leichte", essayistische Stil, der das Lesen zum Vergnügen macht. Die beeindruckenden Analysen sind vielmehr auch das Ergebnis intensiver Quellenforschung. Diese spiegelt sich in aussagekräftigen Zitaten an zentralen Stellen. Dass Westad Themen und nicht die Chronologie zur Leitschnur seiner Darstellung macht, mag anfangs irritieren. Es erweist sich aber als großer Vorteil. So kann der Leser tief eintauchen in Problemfelder quer über den Globus verteilt, die den meisten von uns unbekannt sein dürften.
Dazu gehörten neben dem Streben nach Hegemonie der weltweite Kampf zwischen Arm und Reich, zwischen Unterdrückern und Unterdrückten, zumal in den Kolonien. Die Ideologien des Kalten Krieges luden diese Probleme auf, versprachen sie doch einfache Lösungen auf komplizierte Probleme. Damit einher ging der Wille der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion, sich durch Interventionen Vorteile zu verschaffen und so zugleich die Überlegenheit des eigenen Systems zu beweisen. Die Folge war jedoch nicht mehr Sicherheit, sondern Chaos, da immer mehr Staaten mit ungeheuren Opfern in den Strudel dieses Konflikts hineingezogen wurden: Vietnam und Kambodscha, die ehemaligen portugiesischen Kolonien und der Nahe Osten.
Am Ende sollten die Vereinigten Staaten und der Kapitalismus als Sieger aus dem Konflikt hervorgehen. Die Sowjetunion implodierte. Doch die Lehren, die die Amerikaner aus diesem Sieg gezogen hätten, seien fatal gewesen. Hier wird Westad politisch: "Der Mangel an Selbstreflexion" und der "Triumphalismus" der amerikanischen Politik nach dem Kalten Krieg hätten notwendige Veränderungen verhindert. Statt "selbstgefällig" und "einfallslos" zu agieren, nutzlose Kriege zu führen, kurzfristige Sicherheit mit langfristigen strategischen Zielen zu verwechseln, hätte diese aus dem Kalten Krieg die Lehre ziehen müssen, "andere an die Prinzipien für internationales Verhalten zu binden, die sie selbst, insbesondere da ihre Macht abnimmt, langfristig gerne beachtet sehen wollen." Daher sei Amerika wie jede Supermacht "im Niedergang" in einer multipolaren Welt auch weniger gut als je zuvor darauf vorbereitet, die großen Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen: den Aufstieg Chinas und Indiens, den Transfer wirtschaftlicher Macht von Ost nach West oder systemische Probleme wie Klimawandel und Epidemien. Das sind harte, im Zeichen von "America first" aber erst recht notwendige Urteile.
Doch nicht nur an die Vereinigten Staaten richtet Westad seine Botschaft, sondern auch an "junge Menschen". So verständlich deren Bedürfnis, "Teil von irgendeiner großen Idee, der sie ihr Leben widmen", auch sei, sie sollten eines nicht vergessen: "Wir wissen nicht immer, wo Ideen uns hinführen. Deshalb ist es besser, sorgfältig die Risiken abzuwägen, die wir für gute Ergebnisse einzugehen bereit sind, damit wir nicht erneut den schrecklichen Tribut zahlen, den das 20. Jahrhundert bei seinem Streben nach Perfektion entrichtet hat." Dem ist nichts hinzuzufügen. Auch wenn man sich als Militärhistoriker einen Abschnitt über "Rüstung" gewünscht hätte, kann man angesichts aktueller Krisen nur hoffen, dass viele dieses sehr gut geschriebene Buch lesen - ungeachtet aller politischen Akzente.
Odd Arne Westad: "Der Kalte Krieg". Eine Weltgeschichte.
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2019. 763 S., geb., 34,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Eine eindrucksvolle Geschichte des globalen Kalten Krieges
Von Michael Epkenhans
Der Kalte Krieg in Europa endete, weil sich die Angst, die Ost und West voreinander hatten, durch jahrelangen engeren Kontakt vermindert hatte und weil die Europäische Gemeinschaft bewiesen hatte, dass sie auch periphere Länder erfolgreich integrieren konnte. Er endete 1989, weil die Völker in Osteuropa rebellierten und Gorbatschow nichts unternahm, um die kommunistischen Regime zu retten." Aus der Rückschau und einer völlig veränderten Weltlage überkommt manche Leser zweifellos Wehmut. Sie erinnern sich an jene Monate 1989/90, in denen eine fast fünfzigjährige Zeit der Konfrontation, in der zwei mächtige Blöcke, bis an die Zähne bewaffnet, manches Mal hart am Rande eines nuklearen Krieges einander unversöhnlich gegenübergestanden hatten, zu Ende gegangen war. Das 21. Jahrhundert, so die allgemeine Erwartung, würde eine Zeit des Friedens und des endgültigen Durchbruchs demokratischer Werte, aber auch des Wohlstands überall auf der Welt sein.
Dass die Hoffnung auf ein "goldenes" Zeitalter sich als Illusionen erweisen würde, ließen nicht nur die Kriege auf dem Balkan, sondern auch im Mittleren Osten im Zeichen der Kuweit-Krise 1990/91 und der "Wars on Terror" nach 9/11 erahnen. In dem Moment, in dem der russische Präsident Wladimir Putin den amerikanischen Anspruch auf alleinige Vormachtstellung auf der Münchener Sicherheitskonferenz 2007 öffentlich in Frage stellte, wurde die Gefahr eines neuen Kalten Krieges deutlich. Mit der völkerrechtswidrigen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim, der hybriden Bedrohung der baltischen Staaten und der Unterstützung von Separatisten in der Ostukraine durch Moskau ist der Kalte Krieg wieder mehr als nur ein Gespenst. Nato-Truppen stehen seitdem an Russlands Grenzen, Wehretats werden in ganz Europa erhöht. Und auch die Rhetorik vieler Akteure erinnert an die Zeit vor 1989. Das Auslaufen des symbolisch bedeutsamen INF-Vertrages im Sommer offenbarte, dass der Versuch, Eskalationen durch Abkommen zu verhindern, zunächst gescheitert ist. Die Migrationskrise und die von Populisten geschürte Debatte über die von einst als Allheilmittel gepriesene Globalisierung zeigen deren Schattenseiten.
Vor diesem Hintergrund tut es uns allen, vor allem aber den verantwortlichen Politikern gut, sich Genese, Verlauf und Ergebnisse des Kalten Krieges zu vergegenwärtigen. Das 2017 erstmals erschienene, nun ins Deutsche übersetzte Buch des norwegischen Historikers Odd Arne Westad ist eine mustergültige und außerordentlich lehrreiche Orientierungshilfe.
Westads Studie ist nicht allein deshalb bedeutsam, weil sie den Kalten Krieg nicht wie oft üblich mit Churchills Fulton-Rede über den "Eisernen Vorhang" 1946 beginnen lässt oder diesen einfach als primär europäisches Phänomen betrachtet. Aus Westads Sicht kann der Kalte Krieg nur als Ergebnis eines im 19. Jahrhundert beginnenden "wirtschaftlichen, sozialen und politischen Wandels" begriffen werden. Dieser habe sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Verwandlung der Vereinigten Staaten und Russlands "in zwei mächtige Imperien mit der immer stärkeren Überzeugung, eine internationale Mission zu haben" sowie der Verschärfung der Kluft zwischen dem Kapitalismus und seinen Kritikern beschleunigt. Das Jahr 1917 betrachtet er zu Recht als Scharnierjahr. Zum einen traten die Vereinigten Staaten in den Ersten Weltkrieg ein, um die westliche Welt zu retten. Zum anderen stürzten die Sowjets das zaristische System, um unter dem weltweiten Beifall vieler Linker einer neuen, vermeintlich gerechteren Gesellschaftsordnung den Weg zu ebnen.
Um diese These zu belegen, beschreibt Westad nach seiner Analyse der "Formierung der Welt" in 22 Kapiteln den Kalten Krieg als epochales und globales Ereignis. Die Bandbreite reicht von den beiden Weltkriegen über das "neue Asien", die "koreanische Tragödie" und den "Fluch Chinas" bis hin zu den "zerfallenden Imperien", den "Begegnungen mit Vietnam" und den "Strudeln des Nahen Ostens" sowie den "globalen Transformationen" nach "Gorbatschow". Allein die Überschriften wecken Lust zum Lesen. Doch es ist nicht nur der "leichte", essayistische Stil, der das Lesen zum Vergnügen macht. Die beeindruckenden Analysen sind vielmehr auch das Ergebnis intensiver Quellenforschung. Diese spiegelt sich in aussagekräftigen Zitaten an zentralen Stellen. Dass Westad Themen und nicht die Chronologie zur Leitschnur seiner Darstellung macht, mag anfangs irritieren. Es erweist sich aber als großer Vorteil. So kann der Leser tief eintauchen in Problemfelder quer über den Globus verteilt, die den meisten von uns unbekannt sein dürften.
Dazu gehörten neben dem Streben nach Hegemonie der weltweite Kampf zwischen Arm und Reich, zwischen Unterdrückern und Unterdrückten, zumal in den Kolonien. Die Ideologien des Kalten Krieges luden diese Probleme auf, versprachen sie doch einfache Lösungen auf komplizierte Probleme. Damit einher ging der Wille der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion, sich durch Interventionen Vorteile zu verschaffen und so zugleich die Überlegenheit des eigenen Systems zu beweisen. Die Folge war jedoch nicht mehr Sicherheit, sondern Chaos, da immer mehr Staaten mit ungeheuren Opfern in den Strudel dieses Konflikts hineingezogen wurden: Vietnam und Kambodscha, die ehemaligen portugiesischen Kolonien und der Nahe Osten.
Am Ende sollten die Vereinigten Staaten und der Kapitalismus als Sieger aus dem Konflikt hervorgehen. Die Sowjetunion implodierte. Doch die Lehren, die die Amerikaner aus diesem Sieg gezogen hätten, seien fatal gewesen. Hier wird Westad politisch: "Der Mangel an Selbstreflexion" und der "Triumphalismus" der amerikanischen Politik nach dem Kalten Krieg hätten notwendige Veränderungen verhindert. Statt "selbstgefällig" und "einfallslos" zu agieren, nutzlose Kriege zu führen, kurzfristige Sicherheit mit langfristigen strategischen Zielen zu verwechseln, hätte diese aus dem Kalten Krieg die Lehre ziehen müssen, "andere an die Prinzipien für internationales Verhalten zu binden, die sie selbst, insbesondere da ihre Macht abnimmt, langfristig gerne beachtet sehen wollen." Daher sei Amerika wie jede Supermacht "im Niedergang" in einer multipolaren Welt auch weniger gut als je zuvor darauf vorbereitet, die großen Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen: den Aufstieg Chinas und Indiens, den Transfer wirtschaftlicher Macht von Ost nach West oder systemische Probleme wie Klimawandel und Epidemien. Das sind harte, im Zeichen von "America first" aber erst recht notwendige Urteile.
Doch nicht nur an die Vereinigten Staaten richtet Westad seine Botschaft, sondern auch an "junge Menschen". So verständlich deren Bedürfnis, "Teil von irgendeiner großen Idee, der sie ihr Leben widmen", auch sei, sie sollten eines nicht vergessen: "Wir wissen nicht immer, wo Ideen uns hinführen. Deshalb ist es besser, sorgfältig die Risiken abzuwägen, die wir für gute Ergebnisse einzugehen bereit sind, damit wir nicht erneut den schrecklichen Tribut zahlen, den das 20. Jahrhundert bei seinem Streben nach Perfektion entrichtet hat." Dem ist nichts hinzuzufügen. Auch wenn man sich als Militärhistoriker einen Abschnitt über "Rüstung" gewünscht hätte, kann man angesichts aktueller Krisen nur hoffen, dass viele dieses sehr gut geschriebene Buch lesen - ungeachtet aller politischen Akzente.
Odd Arne Westad: "Der Kalte Krieg". Eine Weltgeschichte.
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2019. 763 S., geb., 34,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
»Der Harvard-Historiker Odd Arne Westad schafft in seiner Gesamtdarstellung des Kalten Kriegs den schwierigen Spagat zwischen anschaulichen Erzählen und tiefschürfender Analyse - trotz intensiver Quellenforschung liest sich sein Buch spannend wie ein Kriminalroman. [...] Eines der besten Überblickswerke zum Kalten Krieg [...].« Clausewitz, Januar/Februar 2021 Clausewitz 20210101