Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Allgemeines und Theorien zur Internationalen Politik, Note: 2,0, Universität Regensburg (Politikwissenschaft), Veranstaltung: Einführung in die internationale Politik, Sprache: Deutsch, Abstract: Menschen prägen ihre Kultur, und Kulturen prägen das Verhalten der Menschen. Dies ist eine generelle Grundannahme der Soziologie. Aber wie verhält es sich beim Einfluss auf die internationale Politik? Inwieweit sind Kulturen oder gar Menschen überhaupt prägende Faktoren im Verhalten von Staaten. Je nach theoretischer Denkschule werden die Antworten sehr unterschiedlich ausfallen. Was kann man also empirisch und anhand von Beispielen zu dieser Frage sagen. Nimmt man die Kriege der letzten Jahre, also Afghanistan, Irak oder auch Kashmir, lassen sich dort unzählige Erklärungsmodelle finden. Einige sehen hier reine Machtinteressen am Werk, andere vermuten multinationale Konzerne hinter jeder Politik. Fundamentalisten stellen auf Religion, Neorealisten auf Struktur ab. Empirisch widerlegen lassen sich nur wenige der Begründungen. Aber letztlich haben einige doch durch ihre Argumentationskraft einen gewissen Stellenwert im wissenschaftlichen Diskurs gewonnen. Eine bedeutende Rolle spielt dabei die Theorie des Harvard Professors Samuel P. Huntington, der mit einem Artikel im „Foreign Affairs“ weltweit für Aufsehen sorgte. Der von ihm dort proklamierte „Clash of Civilizations“ wird immer wieder zitiert, kritisiert und analysiert. Dabei verliert er kaum an Aktualität, da er in jedem sich neu entwickelnden Konflikt zur Diskussion steht und auf seine Erklärungsfähigkeit hin geprüft wird. Da die Konflikte der letzten Jahre vermehrt dazu geführt haben, den Kulturbegriff in die politische Diskussion einzubringen, sind die Thesen Huntingtons nach wie vor aktuell und diskussionsfördernd.