Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Historisches Seminar, Abtg. Geschichte der Frühen Neuzeit), Veranstaltung: Proseminar: Karl V., das Reich und Europa, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema meiner Arbeit ist die Auseinandersetzung der habsburgischen Brüder Karl V. und Ferdinand I. mit Sultan Süleiman, Herrscher des Osmanischen Reiches und seinen muslimischen Vasallen. In diesem Zusammenhang wird auch die Bedeutung des französischen Königs erläutert werden. Vor allem aber möchte ich das Ausmaß der Bedrohung, die von den Osmanen ausging, herausarbeiten. Es lässt sich grundsätzlich sagen, dass dieses Thema schon in großem Umfang erforscht worden ist. In den großen Biografien über Kaiser Karl V. sind immer mindestens ein Kapitel oder einige Unterkapitel der Bedrohung durch die Osmanen und die Muslime des Mittelmeerraums gewidmet, so in Kohlers "Karl V., 1500-1558 Eine Biografie" und in Brandis älterer, aber standardmäßiger Biografie. Auch in verschiedenen Sammelbänden und Bänden einer Reihe, wie Band 1 des Handbuchs der Geschichte der Internationalen Beziehungen, "Expansion und Hegemonie, Internationale Beziehungen 1450-1559", geschrieben von Alfred Kohler, Monografien, wie Klaus-Peter Matschkes "Das Kreuz und der Halbmond", ist die Problematik der Osmanenabwehr, der Finanzierung selbiger aber auch der propagandistischen Ausnutzung im Sinne der oder eher einer Kreuzzugsidee dargestellt worden. Aufgrund der recht ausführlich ausgewerteten Quellen, so Denkschriften, Briefen Karls oder Ferdinands kann die Bedrohung durch die Osmanen in ihrer Bedeutung und ihrem Ausmaß gut bemessesn werden. So wird deutlich, dass sowohl der Reichstag und die Reichsstände als auch Ferdinand immer wieder der Gefahr für das Reich große oder gar größte Bedeutung beimaßen und Karl der schwierigen Lage im Mittelmeer wiederholt Herr zu werden versuchte. Auch ist eine klare Aufgabentrennung zwischen den habsburgischen Brüdern herausgearbeitet worden, die auch ganz klar an der Richtung der jeweiligen Unternehmen Karls und Ferdinands zu erkennen sind: Der eine, Karl, richtete seine Aufmerksamkeit auf das für Spanien und Italien lebensnotwendige Mittelmeer, der andere, Ferdinand, die seine auf das umstrittene Königreich Ungarn, das sowohl dem Sultan als auch dem Erzherzog und späteren römisch-deutschen König als Aufmarschgebiet und Vorhof dienen konnte. In meiner Arbeit stütze ich mich wesentlich auf die Texte Alfred Kohlers und Klaus-Peter Matschkes. Diese beiden betonen die europäischen Dimensionen im Kampf der Habsburger gegen die Osmanen, welche ich auch herausarbeiten werde, da der Umfang der Bedrohung mein Hauptinteresse ist.