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Der »Kaufhauskönig« Helmut Horten (1909–1987) gilt als herausragender Akteur des bundesdeutschen Wirtschaftswunders. Er schuf in rasantem Tempo den viertgrößten deutschen Kaufhauskonzern. Seine Warenhäuser galten als "Paradies der Damen". Hortens Unternehmen bescherte ihm großen Reichtum und machte ihn zu einem der wenigen Milliardäre der alten Bundesrepublik. Bis heute ist allerdings kaum etwas bekannt über die Hintergründe seines Aufstiegs, seine Tätigkeit während der NS-Zeit, seine weitreichenden Verbindungen in die Politik und die privaten Seiten seiner Persönlichkeit. Zum ersten Mal wird…mehr
Der »Kaufhauskönig« Helmut Horten (1909–1987) gilt als herausragender Akteur des bundesdeutschen Wirtschaftswunders. Er schuf in rasantem Tempo den viertgrößten deutschen Kaufhauskonzern. Seine Warenhäuser galten als "Paradies der Damen". Hortens Unternehmen bescherte ihm großen Reichtum und machte ihn zu einem der wenigen Milliardäre der alten Bundesrepublik. Bis heute ist allerdings kaum etwas bekannt über die Hintergründe seines Aufstiegs, seine Tätigkeit während der NS-Zeit, seine weitreichenden Verbindungen in die Politik und die privaten Seiten seiner Persönlichkeit. Zum ersten Mal wird auf Grundlage neu gehobener Quellen seine Biografie erzählt und ein eindrucksvolles Porträt eines prominenten Gesichts der »Generation Boom« gezeichnet.
Peter Hoeres, Prof. Dr., seit 2013 Inhaber des Lehrstuhls für Neueste Geschichte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Akademische Stationen in Frankfurt am Main, Münster, Essen, Gießen, Washington, Mainz. Promotion 2002 in Münster, Habilitation 2011 in Gießen. Sektionsleiter Geschichte der Görres-Gesellschaft, Mitglied und Abteilungsleiter der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Maximilian Kutzner, Dr., studierte von 2009 bis 2016 Geschichte und Fachjournalistik Geschichte in Gießen. Er promovierte 2019 bei Prof. Dr. Peter Hoeres an der Universität Würzburg zur Geschichte des Wirtschaftsressorts der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Kutzner Dissertation wurde 2020 mit dem Nachwuchsförderpreis Kommunikationsgeschichte ausgezeichnet. Von 2019 bis 2022 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neueste Geschichte (Prof. Hoeres) der Universität Würzburg. Die Schwerpunkte seiner Forschung und Lehre liegen auf dem Gebiet der deutschen und internationalen Wirtschafts- und Mediengeschichte. 2021 war er Co-Autor des Gutachtens über den Vermögensaufbau von Helmut Horten während der NS-Zeit. Kutzner publizierte umfassend in Fach- und Massenmedien. Seit 2022 ist er Unternehmer auf den Gebieten Museumskonzeption und History Marketing.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Insgesamt mit Interesse liest Rezensentin Ulla Fölsing das Buch der Historiker Peter Hoeres und Maximilian Kutzner über Helmut Horten. Der Unternehmer hatte, beschreibt Fölsing entlang der Lektüre, in der NS-Zeit Kaufhäuser aus jüdischem Besitz unter Marktwert erworben, dabei jedoch, wie die Autoren bereits in einem Gutachten argumentiert hatten, unter klassisch unternehmerischen Gesichtspunkten gehandelt, weshalb er lediglich als "Nutznießer" (Zitat Hoeres und Kutzner) der NS-Enteignungspolitik, jedoch nicht als deren aktiver Agent zu betrachten sei. Weiterhin widmet sich das Buch, fährt die Rekonstruktion fort, Hortens erfolgreichem Aufbau einer Kaufhauskette in Nachkriegsdeutschland sowie seinem Leben im luxuriösen Ruhestand nach dem Verkauf dieser Kette. Insgesamt zeichnet das Buch doch ein arg freundliches Bild von Horten, meint Fölsing, die es dennoch gerne liest als Dokument gesellschaftlicher Entwicklungstendenzen und auch als Erinnerung an die goldene Zeit der Kaufhäuser.