Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1,0, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Kaukasuskrieg 2008 war kaum vorüber, da verschwand er auch schon wieder von der Bildfläche. Einige Tage bis wenige Wochen hatten sich die Medien auf ihn gestürzt und ausführlich berichtet. Dann ereilte ihn das Schicksal der meisten Kriege und Katastrophen, die sich entweder abseits der westlichen Hemisphäre abspielen oder nicht „genügend“ Todesopfer fordern. Er geriet in Vergessenheit. Die vorliegende Arbeit wird sich diesem Konflikt nun genauer widmen. Im Zentrum der Analyse steht dabei die Frage, wie dieser Konflikt überhaupt entstehen konnte. Warum kam es überhaupt zum militärischen Schlagabtausch zwischen Russland, Südossetien und Georgien? Was sind die Ursachen, die Wurzeln dieses Konflikts? Warum brach er ausgerechnet im August 2008 aus – und nicht zu einem späteren Zeitpunkt? Und wie kam es zu einem Waffenstillstand? Auf diese und weitere Fragen wird die vorliegende Arbeit in kritisch-analytischer Herangehensweise versuchen, Antworten zu finden. Die Arbeit bedient sich dafür der vier vorherrschenden Theorien der Internationalen Beziehungen, des Realismus, des Liberalismus, des neoliberalen Institutionalismus und des Konstruktivismus, und zieht eine vierte hinzu: den Neogramscianismus. Ziel dieser Betrachtung aus fünf verschiedenen Blickwinkeln ist es, dem Leser ein überblickartiges Verständnis der wichtigsten Kausalzusammenhänge des Konflikts zu ermöglichen und gleichzeitig die genannten Theorien auf ihr Erklärungspotential hinsichtlich des Kaukasuskrieges 2008 zu untersuchen. Beginnend mit einigen Bemerkungen zur Konfliktgenese, wird zuerst die Vorgeschichte des Konflikts untersucht. Es folgt eine überblickartige Betrachtung der Kriegshandlungen im Sommer 2008 sowie der Standpunkte der wichtigsten Akteure. Anschließend werden die verschiedenen Theorien der Internationalen Beziehungen vorgestellt, ehe versucht wird, diese auf den Konflikt anzuwenden und ihr jeweiliges Erklärungspotential zu untersuchen. In einem Resümee werden dann die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst und die Theorien anhand ihrer jeweiligen Erklärungskapazitäten klassifiziert. Mit einem kurzen Ausblick und einer Thematisierung weiterer Forschungsfragen schließt die Arbeit.