In einem Nobelviertel soll eine alte Villa als Schule für Latino Kinder aus dem Nachbarort Marshport eingerichtet werden. Solche kriminellen Elemente in ihrer Nachbarschaft können die gut situierten Bürger natürlich nicht hinnehmen und gründen eine Bürgerinitiative. Da durch die Schule angeblich ein
gravierendes Verkehrsproblem und mit den Problemkindern auch Drogen und Bandenkriminalität nach…mehrIn einem Nobelviertel soll eine alte Villa als Schule für Latino Kinder aus dem Nachbarort Marshport eingerichtet werden. Solche kriminellen Elemente in ihrer Nachbarschaft können die gut situierten Bürger natürlich nicht hinnehmen und gründen eine Bürgerinitiative. Da durch die Schule angeblich ein gravierendes Verkehrsproblem und mit den Problemkindern auch Drogen und Bandenkriminalität nach Paradise kommen werden, versuchen die Bürger, Polizeichef Stone auf ihre Seite zu ziehen, doch der reagiert anders als erhofft. Zudem hat Jesse ganz andere Sorgen, Wilson Cromartie, genannt Crow, ein indianischer Auftragskiller mit dem Jesse schon im Fall „Terror auf Stiles Island“ Bekanntschaft gemacht hat, ist in der Stadt und hat einen neuen Auftrag zu erledigen.
Wie gewohnt besticht Robert B. Parker auch in seinem 7. Jesse Stone Fall mit seiner kargen, prägnanten und lakonischen Erzählweise. Besonders die Dialoge zwischen Jesse und seinen engsten Mitarbeiters Molly und Suitcase sind dabei pointiert ausgearbeitet und sorgen oft für ein breites Grinsen. Zudem hat Molly Sexphantasien über den indianischen Auftragskiller Crow, Suitcase hat wieder mal ein Verhältnis mit einer älteren Frau und Jesse kämpft wie gewohnt mit seiner schwierigen Beziehung zu Jenn. Hier gibt es also viele kleine unterhaltsame Nebenschauplätze, die das Buch sehr kurzweilig gestalten. Davon abgesehen ist der Krimifall wieder sehr komplex, gut durchdacht und spannend und bringt zudem ein Wiedersehen mit dem Killer Crow, den man schon aus „Terror auf Stiles Island“ kennt. Dieser charismatische Bad Boy hat aber auch seine Prinzipien und Jesse muß erkennen, dass Crow bei diesem Fall auf seiner Seite steht und arbeitet am Ende mit ihm zusammen. Hier gibt es also einige unerwartete Wendungen, die immer wieder für Überraschungen sorgen.
Neben seinem komplexen Fall gewährt der Autor aber wieder einen guten Einblick in die amerikanische Gesellschaft und er tut dies mit einem durchaus kritischen Blick. Geldgier, Vorurteile, Bigotterie und Rassismus kommen dabei genauso zur Sprache wie Intoleranz und die vorgeblich christlichen Werte. Hier gelingt dem Autor ein vielschichtiges Bild einer Kleinstadt und er integriert darin seine lebensnahen Charaktere sehr gelungen.
FaziT: für mich der bisher beste Jesse Stone Krimi! Die ganze Reihe hat ein hohes Suchtpotenzial und bietet neben kniffligen Krimifällen, sehr facettenreiche Charaktere, eine charismatische Hauptfigur und Einblicke in das amerikanische Kleinstadtleben. Die prägnante Schreibweise des Autors verleiht den Büchern eine lakonische Note mit einem Schuß schwarzen Humors, der neben Spannung auch geistreiche Unterhaltung garantiert!