Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Regionalgeographie, Note: 1,0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Geographisches Institut), Veranstaltung: Gewalt und Raum: Aktuelle Themen und Konzepte der geographischen Konfliktforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: Blutdiamanten finanzierten seit den 1990er Jahren eine Vielzahl von Bürgerkriegen in Afrika. Im Jahr 2000 trafen sich die Vertreter von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und der Diamantenindustrie, sowie Vertreter von diamantenproduzierenden Staaten als gleichberechtigte Akteure in der südafrikanischen Stadt Kimberley, um sich der Problematik der Blutdiamanten anzunehmen und um potentielle Lösungsansätze zu beratschlagen. Die Zusammensetzung von diesen drei unterschiedlichen Akteuren hatte es zu vor noch nie gegeben. Drei Jahre später resultierte daraus das sogenannte Kimberley Prozess Certificate Scheme (KPCS), welche das erste Zertifizierungsschema für Rohdiamanten darstellt. Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob durch die Zertifizierung von Rohdiamanten der Handel mit Blutdiamanten erfolgreich eingedämmt werden konnte, sodass die Finanzierung von Bürgerkriegen durch Blutdiamanten, beziehungsweise die finanzielle Bereicherung bestimmter Gruppen, nicht mehr möglich ist. Weiter stellt sich die Frage, ob das Kimberley Abkommen auch positiven Einfluss auf die meist menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen, somit auf die Einhaltung der Menschenrechte, hat. Um diese Leitfragen zu untersuchen werden zunächst einige Ursachen für die Konflikte in Afrika dargestellt und der Begriff des Blutdiamanten in diesen Zusammenhang eingeordnet und definiert. Darauf aufbauend werden der Hintergrund und die Entstehung des Kimberley Prozesses dargelegt. Die Organisationsstruktur und die Funktionsstruktur des Abkommens sollen erläutert und die Wirksamkeit beurteilt werden. Daran anschließend soll nun untersucht werden, ob den Kritiken und Vorwürfen verschiedener NGOs Rechnung getragen werden kann. Die entscheidenden Kritikpunkt, die meist von den am Prozess beteiligten NGOs Partnership Africa Canada (PAC), der britischen Organisation Global Witness, sowie der deutsche Organisation Medico International kommen, sollen aufgezeigt werden. Als kurzes Fallbeispiel soll danach knapp die Lage in Simbabwe dargelegt werden. Daraus soll resultierend festgestellt werden, in wie weit die Kritik am KP gerechtfertigt ist und welche Schwächen der Kimberley Prozess zehn Jahre nach seinem Inkrafttreten aufweist. Des Weiteren soll daraus hervorgehen, ob die Zertifizierung von Rohdiamanten alleine ausreicht, um die Ressourcenflüsse zu unterbinden und die Arbeit der Minenarbeiter grundlegend zu verändern.
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