In der Erzählung DER KOFFER berichtet ein Ich-Erzähler über sein gegenwärtiges Leben als Migrant in Deutschland und über die Vergangenheit von sich und seiner Familie. Die Geschichte beginnt, als der Erzähler seinen Sohn Vokabeln abhört und die gehörten und ausgesprochenen Wörter bei ihm verschiedene Assoziationen auslösen. Dieser evasive, fast traumartiger Stil, schön kontrastiert mit prosaischem, alptraumhaftem Inhalt, wird sich durch den ganzen Text ziehen. Seine Erinnerungen schweifen immer wieder zu seiner verstorbenen Großmutter, die noch mit Pflanzen und Tieren sprechen konnte, zu seinem Vater, der in den 1970ern als Gastarbeiter kam. Er macht sich auch Gedanken über die Natur, über Dichter und deren Verhältnis zur Diktatur, über die großen Fluchtbewegungen kurz nach dem Ende des Kommunismus per Schiff in den Westen. In der Gegenwart bemüht sich der Protagonist auf dem Ordnungsamt immer wieder um eine Aufenthaltsgenehmigung, hängt in Cafés und bei Spaziergängen seinen Gedanken nach. Verschiedene Zeiten und Geschichten vermischen sich zu einem großen Gewebe, das dann aber doch sehr flüssig zu lesen ist und sehr ernste Themen anspricht, und gerade den Schrecken des Krieges lediglich durch Andeutungen umso prägnanter vor Augen führt.
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