Gerade vor wenigen Wochen verbreiteten die Medien folgende Nachricht: Forscher wollen am Hafen von Rhodos den berühmten Koloss rekonstruieren, eines der sieben Weltwunder der Antike. Eine neue Studie zeigt sein Aussehen und dass er an einem gänzlichen Ort stand. Die berühmte Bronzestatue des
Sonnengottes Helios stürzte bereits 226 v.Chr. während eines schweren Erdbebens ein und liefert seitdem…mehrGerade vor wenigen Wochen verbreiteten die Medien folgende Nachricht: Forscher wollen am Hafen von Rhodos den berühmten Koloss rekonstruieren, eines der sieben Weltwunder der Antike. Eine neue Studie zeigt sein Aussehen und dass er an einem gänzlichen Ort stand. Die berühmte Bronzestatue des Sonnengottes Helios stürzte bereits 226 v.Chr. während eines schweren Erdbebens ein und liefert seitdem reichlich Stoff für fantasievolle Darstellungen.
Die Archäologin Ursula Vedder beleuchtet nun in ihrem neuen Buch die antiken Überlieferungen und historischen Hintergründe des antiken Weltwunders, wobei es keine genauen Angaben zum Aussehen und zum Standort der Statue gibt. Archäologen haben aber an der Akropolis von Rhodos die Reste eines Heiligtums mit Tempel ausgegraben. Mit der Identifizierung dieses Helios-Heiligtums ist eine wichtige Voraussetzung für die Suche nach dem Standort des Koloss von Rhodos gefunden worden.
Die schriftlichen Überlieferungen sagen, dass der Koloss von Rhodos aus gegossener Bronze bestand. Archäologische Funde haben nun bestätigt, dass am Anfang des 3. Jhs. v. Chr. auf Rhodos die technischen Standards für Bronzeguss vorhanden waren. Trotzdem bleiben noch viele Fragen offen. Um die Arbeitsschritte zum Guss einer kolossalen Bronze näher kennenzulernen, unternimmt die Autorin abschließend Vergleiche zu den Verfahren bei der Herstellung zweier noch existierender, nachantiker Beispiele: der Große Buddha von Nara und die Bavaria in München. Durch diese Vergleiche geht Vedder von einem Guss des Koloss von Rhodos in großen Stücken in der Nähe des Standortes aus.
Neben fünf informationsreichen Essays geben Anhänge mit Dokumenten, Quellen, Daten und Befunden einen ausführlichen Überblick zum gegenwärtigen Forschungsstand. Den Abschluss bildet ein 42seitiger Bildteil, der die vorangegangenen Texte und Anhänge mit historischen und zeitgenössischen Abbildungen illustriert.