Eduard Loewenthal (1836-1917) stammte aus einer jüdischen Familie in Württemberg und musste aufgrund seiner publizistischen Arbeit wiederholt staatliche Repressionen erleiden. Er ist im 19. Jahrhundert als scharfer Kritiker des Militarismus, Verfechter einer obligaten internationalen Friedensjustiz und Pionier der damals im deutschen Sprachraum noch kaum entwickelten Friedensbewegung hervorgetreten. Der vorliegende Band enthält seine Friedensschriften aus den Jahren 1870-1903 sowie die autobiographische Darstellung "Mein Lebenswerk" (1912). "Krieg gegen den Krieg ..., dann werden wir Tausende von Millionen, die jetzt zur Beschaffung von Werkzeugen des Todes verwendet werden, für die Wohlfahrt des Volkes, für Zwecke des Lebens und echter Humanität verwenden können, dann wird Vereinigung der Völker und eine Friedenssicherheit eintreten" (E. Loewenthal, Dezember 1868). "Das Ministerium des Kriegs- oder Mord-Kultus hat dem Untertanen den Glauben beizubringen, dass das Kasernenleben mit dem Zuchthausleben nicht zu vergleichen sei, dass der Untertan, sobald er des Königs Rock trägt, nicht mehr sich selbst, sondern mit Leib und Leben dem König gehöre, dass er nicht mehr selbst denken und wollen, sondern nur gehorchen darf bzw. muß. 'Stramm wie ein Corporal und stumm wie ein Leichnam' ist das erste Gebot für den preußischen Gladiator. Dafür bekommt er auch seine schöne Uniform und 'ein Gewehr, das er kann mit Pulver laden und mit einer Kugel schwer'. Überlebt er seine Soldatenzeit, so ist in ihm auch ein gehorsamer königstreu dressierter Pudel, wollte sagen Bürger erzogen, der ... im Sinne der Regierung spricht und stimmt" (E. Loewenthal, 1871). edition pace. Regal: Pazifisten & Antimilitaristen aus jüdischen Familien 4. Herausgegeben von Peter Bürger, Editionsmitarbeit: Kathrin Warnatzsch (Lebenshaus Schwäbische Alb).
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