Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Didaktik - Geowissenschaften, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Sprache: Deutsch, Abstract: In Österreich wurde „Interkulturelles Lernen“ erstmals zu Beginn der 90er Jahre im Unterrichtsprinzip verankert. In den Lehrplänen der AHS und anderen Schultypen ist das „Interkulturelle Lernen“ im allgemeinen Bildungsziel, unter Punkt 5 (Bildungsbereiche), als Prinzip eines erfolgreichen Unterrichts angeführt. Interkulturelles Lernen im didaktischen Raum findet gewissermaßen ständig statt, doch der bilinguale Unterricht, im Falle meiner Arbeit der bilinguale Geographieunterricht, bietet einen idealen Nährboden für kulturelle Phänomene und Erfahrungen, die es zu reflektieren gibt. Dabei sollten Völkerverständigung, interkulturelle Kompetenz, Europakompetenz („The European Dimension“1) und Verständnis gegenüber „benachteiligten“ Kulturen die pragmatischen Ziele des interkulturellen bilingualen Geographieunterrichts sein. Neben der Möglichkeit ein interkulturelles Verständnis im bilingualen Unterricht zu entwickeln, spielt die Sprache natürlich auch eine wichtige Rolle und kann als Instrument zur Optimierung der interkulturellen Kompetenz verstanden werden. Denn im bilingualen Geographieunterricht lernt man nicht nur den wissenschaftlichen Wortschatz und Grammatik der Zielsprache, man bekommt auch einen Einblick auf die Kultur des zielsprachigen (Fremdsprachigen) Raums und auf deren Interpretation von anderen kulturellen Gegebenheiten beziehungsweise Gesellschaften. Dieser eingeleitete Perspektivenwechsel trägt aber nicht nur zum Erforschen fremder Kulturen sondern auch zur Identifikation mit der eigenen Umgebung und Tradition bei. Man spricht in diesem Zusammenhang von „cultural awareness“. Aus diesen und vielen anderen Grünen, die im Laufe meiner Arbeit formuliert werden, sollte der bilinguale Geographieunterricht nicht nur als reine Unterricht in einer fremden Sprache stattfinden, sondern auch durch inhaltliche Modifikationen die Dimension des interkulturellen Lernen bewusst mit einbeziehen. Ich habe in dieser Arbeit versucht die Probleme und Konfliktzonen des „Interkulturellen Lernens“ zu erläutern. Ich habe versucht einen Überblick über die diffizile Thematik und scheinbar unmögliche Definition des Kulturbegriffs zu geben. Dies gesagt, wünsche ich viel Spaß beim Lesen der Zertifikatsarbeit.