Schmerzhafte Erinnerungen kommen in Militärstaatsanwalt Major Jean Oberlin hoch, als er die Ermittlungen an der kleinen, grausam ermordeten Liselotte aufnehmen soll. Vor über 30 Jahren wurde bereits seine Klassenkameradin Beatrice ähnlich ermordet aufgefunden und der Täter konnte nie gefasst werden.
Nun gibt es aber eine Spur, denn das ermordete Mädchen hatte einen Uniformknopf in der Hand. Seine…mehrSchmerzhafte Erinnerungen kommen in Militärstaatsanwalt Major Jean Oberlin hoch, als er die Ermittlungen an der kleinen, grausam ermordeten Liselotte aufnehmen soll. Vor über 30 Jahren wurde bereits seine Klassenkameradin Beatrice ähnlich ermordet aufgefunden und der Täter konnte nie gefasst werden. Nun gibt es aber eine Spur, denn das ermordete Mädchen hatte einen Uniformknopf in der Hand. Seine Ermittlungen verlaufen nicht immer einfach. Es herrscht Krieg und seine Reisen führen ihn immer wieder in umkämpfte Kriegsgebiete. Auch muss er erfahren, dass es nicht leicht ist an Informationen heran zu kommen, wenn sich Polizei und Militär ihre Kompetenzen streitig machen. Immer wieder entdeckt er Spuren und Hinweise, die von der Vergangenheit bis jetzt hinein reichen und er kommt drauf, dass der Mörder seine blutigen Taten noch öfters wiederholt hat. Immer näher kommt Jean Oberlin dem Verbrecher und er deckt dabei ein furchtbares und trauriges Menschenschicksal auf.
Schon das Cover zeigt einen furchteinflößenden Wasserspeier am Straßburger Münster und der Titel ,, Der Kuss des Menschenfressers´´ passt perfekt zu dem Roman von J.J. Caesing. Hier ermittelt bereits zum dritten Mal Staatsanwalt Oberlin und man kann sehr gut ohne die Vorgängerbände zu kennen das Buch lesen. Die Geschichte spielt im Ersten Weltkrieg, wo speziell am Harmannsweiler Kopf furchtbare Kämpfe statt gefunden haben. Diese Ereignisse lässt der Autor sehr intensiv und düster vor den Augen des Lesers auferstehen. Seine Protagonisten leiden unter der Armut, hoffen darauf, dass ihre Liebsten gesund wieder kommen und er zeigt auch wie schwer es damals war mit einfachen Mitteln Spuren zu sichern und wie anstrengend und auch gefährlich es sein kann, wenn große Strecken durch Kriegsgebiete zurück gelegt werden mussten. Hierbei muss ich sagen, dass es mir immer wieder vorgekommen ist, eine Art Reisetagebuch zu lesen, da es auf annähernd jeder Seite einen Ort oder eine Landschaft gegeben hat, durch die jemand durchgefahren ist. Auch sind sehr viele Personen vorgekommen, wo man nie wusste, ob man sich den Namen für den weiteren Verlauf des Romanes merken soll oder nicht.
Der Autor lässt Oberlin die Geschichte selbst erzählen und man dringt dadurch immer wieder tief in die Gedanken und Gefühlen des Staatsanwaltes ein. Gut gefallen hat mir, dass sich auch die allemannischen Ausdrücke und die Umgangsformen der damaligen Zeit sich angepasst haben an die Erzählung. Interessant waren auch die Vernehmungsprotokolle, die immer wieder dazwischen in kursiver Schrift eigefügt worden sind und Freunde, Bekannte.... des Täters zu Wort kommen ließen. Man kann zwar sehr schnell erahnen um wen es sich handelt, aber man wird dazwischen auf eine falsche Spur umgeleitet und es ist spannend und vor allem traurig zu lesen, warum es zu diesen furchtbaren Verbrechen gekommen ist. Dabei erfährt man auch, welch einen unrühmlichen Beitrag die Kirche dabei geleistet hat. Der Autor hat sehr gut und sehr viel recherchiert und hat dadurch einen berührenden , spannenden und auch geschichtlich interessanten Kriminalroman rund um Staatsanwalt Jean Oberlin geschrieben.