England im Januar 1690, in der Bucht von Portland: ein kleiner Junge, gerade einmal zehn Jahre alt, irrt auf der Suche nach einem Unterschlupf durch den nächtlichen Schneesturm. Kurz zuvor haben die einzigen Menschen, die er je gekannt hat, und die dennoch Fremde geblieben sind, ein kleines Boot bestiegen, um vor dem Gesetz aus England zu fliehen, und ihn einfach zurückgelassen. Dass dieses Kind eine Zukunft hat, scheint mehr als unwahrscheinlich, zumal das Gesicht des Jungen furchtbar entstellt ist. Doch der fahrende Philosoph Ursus rettet das Kind im letzten Moment vor dem sicheren Tod. Auf dem Meer gerät zur gleichen Zeit das Schiff der Flüchtigen in Seenot, die Passagiere beichten im Angesicht des nahenden Todes ihre Sünden, die sie auf einem Stück Papier in einer versiegelten Flasche dem Meer anvertrauen. Gegenstand dieser Beichte ist der kleine Junge, seine Herkunft und das an ihm begangene Verbrechen, das bis in die höchsten Kreise der britischen Aristokratie reicht. Victor Hugos historischer Roman über das verbrecherische Treiben der "Comprachicos" - vagabundierende Kinderhändler, die an ihren Opfern entstellende Operationen vornehmen lassen, um sie als Attraktionen an Gaukler und Jahrmärkte verkaufen zu können - wurde mehrfach verfilmt, zuletzt 2012 mit Gérard Depardieu in der Rolle des fahrenden Philosophen und Quacksalbers Ursus. Obwohl der Roman zu den unbekannteren Werken Victor Hugos zählt, gilt "Der lachende Mann" vielen Lesern als eines der eindrucksvollsten, bewegendsten seiner Bücher. Überarbeitete Fassung der Übersetzung von Georg Büchmann mit zusätzlichen Anmerkungen.
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