"Sie wissen, Exzellenz: Ich habe, nach dem spurlosen und geheimnisvollen Verschwinden des Prinzen Moritz vor nun gerade zehn Jahren, in jener Nacht von dem 8. auf den 9. Februar 1900, doch niemals an seinen Tod geglaubt. Ich war überzeugt, daß jene unbekannte Hand, die ihm damals auf Nimmerwiedersehen leise von innen die Tür des verschwiegenen, in einer Woche von heute ab wohl schon dem Abbruch anheimfallenden Pavilons im Schloßgarten öffnete - daß jene Hand eine Frauenhand war - wäre sonst Prinz Moritz er selbst gewesen? - Aber nicht, daß es eine Mörderhand war." Als Stadtminister Bock diesen anonymen Brief erhält, stockt ihm der Atem. In den nächsten Tagen soll Prinz Moritz feierlich und amtlich als verschollen und tot erklärt, wofür Bock selbst an leitender Position mitverantwortlich ist. Sollte das Gerücht stimmen? Der Prinz tatsächlich doch noch leben? Für den gütigen Freiherrn von Wies wäre das eine Erlösung aus all seinem Kummer. Denn sollte der Prinz für tot erklärt werden, würde die Erbfolge an das letzte noch lebende Mitglied des Hauses Büringen, die Prinzessin Wilma, übergehen ... Eine ereignisreiche Kette von Ereignissen beginnt ihren Lauf zu nehmen. Stratz' spannender Roman spielt zwischen Fastnachtssamstag und Aschermittwoch im Jahre 1910 in der fiktiven kleinen Residenzstadt Büringen.
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