Eine Welt, in der die Magie verschwunden ist und die magischen Kreaturen mit dem Verfall ihres Selbst leben müssen. Ein alkoholkranker und schmerzmittelabhängiger Antiheld, der für diesen Zustand zuständig ist. Und jetzt seine Schuld begleichen will.
Das alles klingt sehr eigenwillig und ist es
auch. Aber das ist „Der letzte Held von Sunder City“ on Luke Arnold.
Was habe ich mich auf dieses Buch…mehrEine Welt, in der die Magie verschwunden ist und die magischen Kreaturen mit dem Verfall ihres Selbst leben müssen. Ein alkoholkranker und schmerzmittelabhängiger Antiheld, der für diesen Zustand zuständig ist. Und jetzt seine Schuld begleichen will.
Das alles klingt sehr eigenwillig und ist es auch. Aber das ist „Der letzte Held von Sunder City“ on Luke Arnold.
Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut und bereits auf den ersten Seiten habe ich gewusst, dass es mich begeistern wird. Auch wenn dies gewiss kein Buch für die breite Masse ist. Aber ihr wisst ja, ich liebe solch außergewöhnliche Bücher.
Fetch Phillips ist alles andere als ein Held. Er ist ein gebrochener Mann, der stets betrunken ist oder in Schlägereien verwickelt. Von eigenen Schuldgefühlen geplagt, verdient er sich seinen Lebensunterhalt als Privatdetektiv für Magische. Mehr oder weniger erfolgreich. Als zuverlässig ist er nicht unbedingt anzusehen und seine Methoden sind recht unkonventionell, aber effektiv. Ich hatte ihn sofort in mein Herz geschlossen, auch wenn er eigentlich der typische Unsympath ist und immerhin auch für das ganze Leid der Welt zuständig. Aber nach und nach erfahren wir durch seine Erinnerungen, wie er zu diesem Individuum wurde und es ist absolut nachvollziehbar und authentisch. Von der magischen Gemeinde verhasst, setzt er alles ein, um seine Schuld zu tilgen. Denn was hat er denn schon zu verlieren. Das macht ihn zu einem sehr interessanten und gefährlichen Gegner, der es mir echt angetan hat.
Weniger angetan hat mir allerdings der Schreibstil von Luke Arnold. Ich habe recht lange für das Buch gebraucht, da er doch sehr eigenwillig schreibt. Für mich war es nicht schön fließend und einnehmend. Was ich mochte, der Stil ist nüchtern, roh, derb und absolut ehrlich. Was mir daran nicht so gefallen hat, durch diese Nüchternheit fand ich das Buch stellenweise doch recht zäh und der Autor hat eine Vorliebe für verwirrende, teils ausschweifende und komplizierte Formulierungen. Passt aber auch zur Grundstimmung des Buches.
Die Grundidee des Buches fand ich absolut genial. Luke Arnold befasst sich mit einer fantastischen Welt voller Vampire, Gnome, Werwölfe, Zwerge, Sirenen, Hexen – und was ihr euch noch vorstellen könnt – denen plötzlich sämtliche Magie abhandengekommen ist. Er erzählt auf absolut schonungslose Weise, wie die Körper zerfallen, welche Opfer die Magischen erbringen müssen und zu welchem Leben sie jetzt getrieben werden. Hatte ich so noch nie gelesen und war absolut fasziniert. Auch unheimlich interessant daran, der Fakt, dass diese Zustände die Menschen verursacht haben aus den altbekannten Gründen.
Auch den ersten Fall von Fetch Phillips fand ich sehr gut durchdacht. Ein alter Vampir, der plötzlich verschwindet. Und dann noch eine junge Sirene. Werde ich euch natürlich nichts zu erzählen. Aber es wird spannend und actionreich.
Da wir die Welt um Sunder City allerdings erst kennenlernen, ist dieser Fall durch viele Beschreibungen immer wieder unterbrochen. Ist absolut nötig, aber gerade das war dann doch das Zähe an der Geschichte, da der Autor nicht unbedingt eine einnehmende Art bei Beschreibungen hat, für mich. Sehr speziell eben.
Alles in allem kann ich aber sagen, dass mich Luke Arnold mit „Der letzte Held von Sunder City“ begeistern konnte, wenn auch seine eigenwillige Schreibart etwas störend war. Ich werde den nächsten Band aber auf jeden Fall lesen. Denn die Welt und auch Fetch konnten mich überzeugen und faszinieren. Und da wir jetzt alle Umstände schon kennen, wird es sicherlich grandios. Ich freue mich darauf.