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Mitte des 20. Jahrhunderts blickten viele Liberale missmutig auf die Welt der Moderne mit ihren verheerenden Kriegen, mörderischen Totalitarismen und der Atomkriegsgefahr. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Ideale der Aufklärung Teil des Problems sind, nicht Teil der Lösung. Der amerikanische Historiker Samuel Moyn zeigt in diesem fesselnden Buch, das in der angelsächsischen Welt eine intensive Debatte ausgelöst hat, wie führende Intellektuelle in der Ära des Kalten Krieges den Liberalismus daraufhin transformierten und uns dadurch ein katastrophales Erbe hinterließen.
Feinsinnig und
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Produktbeschreibung
Mitte des 20. Jahrhunderts blickten viele Liberale missmutig auf die Welt der Moderne mit ihren verheerenden Kriegen, mörderischen Totalitarismen und der Atomkriegsgefahr. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Ideale der Aufklärung Teil des Problems sind, nicht Teil der Lösung. Der amerikanische Historiker Samuel Moyn zeigt in diesem fesselnden Buch, das in der angelsächsischen Welt eine intensive Debatte ausgelöst hat, wie führende Intellektuelle in der Ära des Kalten Krieges den Liberalismus daraufhin transformierten und uns dadurch ein katastrophales Erbe hinterließen.

Feinsinnig und zugleich polemisch zeichnet Moyn nach, wie Hannah Arendt, Isaiah Berlin, Gertrude Himmelfarb, Karl Popper, Judith Shklar und Lionel Trilling den moralischen Kern der Aufklärung zugunsten einer Philosophie preisgaben, die sich einzig und allein um die Bewahrung der individuellen Freiheit dreht. Indem er diese Haltung sowie die jüngste Nostalgie für den Liberalismus des Kalten Krieges zwecks Verteidigung des Westens als moralisch entkernt, ja als gefährlich freilegt, weist Moyn zugleich einer neuen emanzipatorischen und egalitären liberalen Philosophie den Weg. Denn der Schaden jener Epoche muss repariert, das Überleben des Liberalismus muss gesichert werden.


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Autorenporträt
Samuel Moyn, geboren 1972, ist Chancellor Kent Professor für Recht und Geschichte an der Yale University und Autor zahlreicher bahnbrechender Bücher zur Rechts-, Ideen- und Politikgeschichte des 20. Jahrhunderts. Moyn gilt als einer der wichtigsten Intellektuellen der USA und schreibt regelmäßig für The Atlantic, The Guardian, London Review of Books, The Nation, The New Republic, The New York Times, The Wall Street Journal und The Washington Post. Sein Buch Der Liberalismus gegen sich selbst wurde vom New Statesman zu einem der besten Bücher 2023 gekürt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der Politikwissenschaftler Jens Hacke hebt an zu produktivem Widerspruch gegen Samuel Moyns Versuch zu erklären, wie der Liberalismus und einige Intellektuelle das liberale Erbe der Aufklärung verspielt haben. Moyns Auswahl seiner Fallstudien irritiert Hacke. Hannah Arendt, Judith Shklar und Gertrud Himmelfarb jedenfalls scheinen ihm alle nicht wirklich als Cold War Liberals durchzugehen. Wenn Moyn Karl Poppers"antihegelianische Affekte" und Isaiah Berlins "Rousseau-Bashing" kritisiert, lauscht Hacke allerdings aufmerksam. Richtig störend findet er, dass Moyn bei aller Verve der Kritik auf eine Begriffbestimmung zum Cold War Liberalism verzichtet und das Thema Kalter Krieg völlig ignoriert. Methodische Gedanken zum Weg von der Idee zur politischen Wirksamkeit fehlen im Buch auch, moniert Hacke. So schmeckt Moyns ideengeschichtlicher Ansatz für den Rezensenten nach moralischer Selbstüberhebung.

© Perlentaucher Medien GmbH
»[Moyn hat] ein kluges Buch geschrieben.« Jens Hacke Süddeutsche Zeitung 20250117