Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 2,0, Universität Mannheim (Philosophisches Institut), Veranstaltung: Liberalismus und Republikanismus, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit sollen zwei wesentliche Kritikpunkte gegen den libertären Paternalismus untersucht und bewertet werden. Dabei soll die Frage beantwortet werden, ob die beiden Kritikpunkte so einwandfrei und eindeutig sind, dass sie dazu veranlassen, das gesamte Konzept der beiden Verhaltensökonomen Thaler und Sunstein zu verwerfen oder ob die Argumente ebenfalls kritisiert werden können und der libertär-paternalistische Ansatz somit Bestand hat. Es soll gezeigt werden, dass beide Argumente im Hinblick auf bestimmte Aspekte des libertären Paternalismus plausibel sind, jedoch zumindest in Teilen widerlegt werden können. Der Fokus liegt hierbei auf dem Anwendungsbereich des Gesundheitswesens, da Thaler und Sunstein in ihren Ausführungen häufig Bezug auf Aspekte der individuellen und gesamtgesellschaftlichen Gesundheit nehmen. In einem ersten Teil soll der libertäre Paternalismus zunächst in Grundzügen erläutert werden, um eine verständliche Grundlage für die darauffolgende Diskussion bieten zu können. Anschließend daran werden die zwei großen Kritikpunkte am libertären Paternalismus untersucht. Hierbei soll es zunächst um die Frage gehen, ob der libertäre Paternalismus normativ gerechtfertigt werden kann und eingesetzt werden sollte, da dies ein häufig hervorgebrachter Kritikpunkt ist. Danach wird geprüft, ob die Kritik, dass Nudges die Willensfreiheit einschränken, angebracht und gerechtfertigt ist. In einem abschließenden Fazit werden die gewonnenen Erkenntnisse dann noch einmal zusammengefasst und das Konzept des libertären Paternalismus bewertet.