Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: Die europäischen Nationalliteraturen des 19. Jahrhunderts sind durch die Beschreibung von Gesellschaft und Zeit charakterisiert. Soziale Diskriminierung, moralische Wertvorstellungen und psychologische Aspekte werden beleuchtet. Eine prägnante Ausprägung stellt in dieser Epoche die literarische Thematik Ehebruch dar, bei dem sowohl soziale und konventionelle Hindernisse als auch soziopsychologische von prägender Gestalt sind. Zur Etablierung dieses Genres trägt auch Clarins La Regenta bei. Die vorliegende Arbeit bietet zunächst einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung bezüglich der Frage nach der Verführbarkeit und Willfährigkeit der Frau im Ehebruchroman und möglichen literaturwissenschaftlichen Gründen, bevor in einem nächsten Schritt theoretische Aspekte des Mythos Don Juan beleuchtet werden. Die Darstellung der Verarbeitung der Don-Juan-Thematik bei verschiedenen Autoren; seit Tirso de Molina (17.Jahrhundert) bis in das 20. Jahrhundert, dient als Wegbereitung für die Vorstellung der etablierten Definitionsversuche des typischen Don Juans, bevor im Hauptteil unter Rückbezug auf Clarins Charakter Don Álvaro in La Regenta mögliche Demontagefaktoren dieses Mythos thematisiert werden. In einem letzten Teil wird der Bogen zum Topos der verführten Frau geschlagen und deren Position im Lichte ihrer gesellschaftlichen Zwänge erläutert.