Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1.0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Philosophisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: "Das Wahre ist das Ganze" formulierte Hegel in seiner Phänomenologie des Geistes. Das "Ganze" bedeutet in diesem Verständnis nicht eine zwangsverordnete harmonische Vereinheitlichung im Sinne einer unterschiedslosen Identität, sondern umfasst vielmehr immer auch das Andere in Einem, beinhaltet also das Differente, das Gegensätzliche in seiner Gegensätzlichkeit. Das Ganze bedeutet daher immer auch Unterschiedenheit und implizierter Widerspruch. Wie aus Hegels "Geschichte der Philosophie" hervorgeht, verdankt Hegel seinen Grundgedanken der Phänomenologie einem Philosophen namens Heraklit: "Es ist kein Satz des Heraklit, den ich nicht in meine Logik aufgenommen." Heraklit von Ephesos - auch der Dunkle genannt - spielte schon bereits in der Zeit ca. 480 vor Christi Geburt auf eine Form der "Einheit der Gegensätze" an, die sich ihm in einem "allumfassenden Willen" - dem ¿¿¿¿¿ - äußert. Nach Heraklit scheint alles aus einem Gegensatz zu entstehen: Warmes aus Kaltem, Leben aus Tod und Junges aus Altem. Doch vereint gleichzeitig auch eine Sache einen Gegensatz in sich selbst, beinhaltet in der Gegenwart das Differente. Die Widersprüche erscheinen dem Menschen - "trotz all ihrer Erfahrung mit derlei Worten und Werken" - im Alltäglichen als unvereinbar, erscheinen vielmehr als objektiv getrennt Widereinanderstehendes. Hätten die Menschen allerdings den logos vernommen, wären sie in der Lage zu sagen: "Eins ist alles" (Fragment B 50) und es erschiene "das Widereinanderstehende zusammenstimmend und aus dem Unstimmigen die schönste Harmonie" (Fragment B 8). Doch wie können wir uns dieses Eine vorstellen? Das Eine, das als "einsichtsvoller Wille" verstanden werden kann, der alles durch alles hindurchsteuert ? (Fragment. B 40,41) Was verbirgt sich hinter Heraklits ¿¿¿¿¿? Auch wenn Heraklit davon ausgeht, dass "immer die Menschen zu töricht sein, so ehe sie gehört, wie wenn sie erst gehört haben", die Lehre des logos zu verstehen (Fragment B 1), möchten wir in dieser Abhandlung trotzdem den Versuch wagen, uns dem Begriff des logos anzunähern, einen Überblick über das Wirken und die Struktur des logos zu schaffen.
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