Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Universität Koblenz-Landau, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Arbeit wird sich mit der Entwicklung der Loreley-Gestalt in den Gedichten von den Anfängen Brentanos, über Eichendorff bis Heine beschäftigt. Dazu werden die einzelnen Gedichte der historischen Reihenfolge nach interpretiert und analysiert sowie anschließend mit den jeweils vorher behandelten Gedichten verglichen. Zuerst wird Clemens Brentanos Ballade, dann Joseph von Eichendorffs Gedicht und anschließend Heinrich Heines Werk betrachtet. So erhält man einen guten Überblick über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Loreley-Figuren der drei Dichter und über die Entwicklung zu dem heute so berühmten sirenenähnlichen Wesen von Heine. Wer hat den Loreley-Mythos ins Leben gerufen? Bei Heine ist die Rede von einem „Märchen aus alten Zeiten“: Entspringt diese Frauenfigur also aus einer alten deutschen Sage aus dem Mittelalter? So alt wie Heine es in seinem Werk glauben macht, ist der Mythos aber gar nicht. Denn was viele nicht wissen, ist, dass der Romantiker Clemens Brentano Anfang des 19. Jahrhunderts der Erfinder der verführerischen Jungfrau war. Doch Brentanos Loreley war noch keine sirenenartige Frau, die auf dem Felsen am Rhein sitzt uns singt. In den Anfängen des Mythos war sie ein normales, bürgerliches Mädchen, wobei wesentliche Grundzüge der bekannten Loreley Heines schon vorhanden waren. Jedoch kann man auch einige Unterschiede feststellen, die deshalb auch Heines Loreley und nicht Brentanos so berühmt machten. Heines Variante wird als eine Art Volkssage angesehen, die das Bild der Loreley nachhaltig geprägt hat und auf diese sich weitere Dichter nach Heine bis heute noch beziehen. Wie aber wurde aus Brentanos Figur die heute so bekannte Heines? Die schöne Jungfrau wurde von vielen Dichtern in ihren Werken aufgegriffen und weiterentwickelt. Mystische Wesen wie Sirenen, Hexen, Nymphen und Nixen beeinflussten den Charakter maßgeblich. Unter anderem veröffentlichte zwischen Brentano und Heine auch Joseph von Eichendorff, ebenso ein Dichter der Romantik, eine ganz eigene Version der Loreley, auf die in dieser Arbeit ebenso eingegangen wird. Sein Gedicht spielt nicht unmittelbar an dem Felsen am Rhein, sondern in einem Wald. Zudem stellt Eichendorffs Loreley eine Waldhexe dar.