Wie kann verhindert werden, dass die globale Wirtschaftsmaschine ins Stocken gerät und an ihrer eigenen Dynamik erstickt? Wie können die transnationalen Konzerne und andere Nutznießer der Globalisierung ihre Gewinne sichern? Was soll aus den Verlierern werden? Mit welchen Mitteln kann die Zahl der Menschen auf der überbevölkerten Welt möglichst schnell und drastisch reduziert werden? Kurz: Wie ist der neoliberale Kapitalismus noch zu retten? Die Antworten auf diese Fragen, die Wirtschaftslenkern und Politikern im «Lugano-Report» unter dem Siegel der Vertraulichkeit von einer hochkarätigen Expertenkommission präsentiert werden, sind schockierend. Zum Beispiel, wenn die Kommission begründet, warum der Hunger in der Welt nicht bekämpft, sondern begünstigt werden sollte. Der Report, dessen kompromisslose Logik schon in Großbritannien, Frankreich und Italien Aufsehen erregte - er ist fiktiv. Susan George selbst hat ihn verfasst. Er könnte allerdings längst auch in Wahrheit so oder ähnlich existieren; alle seine Daten und Fakten entstammen der Wirklichkeit, erfunden ist nichts außer seinem Rahmen. Der Kunstgriff, den Kapitalismus des 21. Jahrhunderts aus der Sicht seiner eingeschworenen Anhänger zu beschreiben, macht schmerzhaft deutlich: Wenn dies unsere Zukunft ist, wird es Zeit, eine andere zu wählen.
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