Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Gesundheit - Sonstiges, Note: sehr gut, Universität Hamburg (IGTW - Fachrichtung Gesundheit), Veranstaltung: Anatomie - Physiologie - Pathologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Rückenschmerzen sind in den letzten Jahren in den westlichen Industrienationen zu einem Volksleiden geworden. Der Anteil derjenigen, die wenigstens einmal in ihrem Leben an Rückenschmerzen leiden, liegt bei 80 bis 90 %. In Deutschland leidet fast jeder Dritte ständig unter Rückenschmerzen. Nur jeder fünfte Erwachsene bleibt zeitlebens verschont. Am stärksten betroffen sind Menschen mittleren Alters zwischen 30 und 50 Jahren. Die Zahl der unter 30jährigen nimmt jedoch besonders stark zu. Bei 65 Prozent der Jugendlichen unter 18 Jahren wurden bereits Haltungsschäden unterschiedlicher Ausprägung festgestellt. Verschiedenste Erkrankungen von Wirbelsäule und Rücken verursachen jährlich 3,7 Millionen Krankschreibungen, die sich auf insgesamt 75,5 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage summieren. Bei vorsichtiger Schätzung machen die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten von Rückenschmerzen knapp 15 Mrd. Euro pro Jahr aus. Diese nüchternen Zahlen belegen die Bedeutung von Rückenschmerzen in unserer Gesellschaft. Das seelische Leid und die Beeinträchtigung der Lebensqualität, die sie verursachen, können durch Zahlen nicht ausgedrückt werden. Rückenschmerzen können vielseitige Ursachen und Folgen haben. Ich möchte mich in meiner Arbeit ausschließlich mit dem lumbalen Bandscheibenvorfall beschäftigen, da der Kreuzschmerz einen der häufigsten Beschwerdekomplexe in der orthopädischen Praxis darstellt. Aber nicht nur Orthopäden, sondern auch Internisten, Chirurgen, Neurologen und Neurochirurgen haben mit den Folgen von lumbalen Bandscheibenerkrankungen zu tun. Die Diagnostik wird entscheidend erschwert durch die Vielgestaltigkeit des Geschehens, das sich aus ganz unterschiedlichen Ursachen und Wirkungen zusammensetzen kann, welche sich untereinander vermischen und eskalieren können. Nur die genaue Auswertung der Anamnese, die Analyse der Schmerzqualität und die exakte Interpretation der klinischen und röntgenologischen Untersuchungsergebnisse führen zur Diagnose. Um mich dieser anzunähern, werde ich mich zuerst in meiner Arbeit mit den anatomischen Grundlegen der Wirbelsäule und ihren Einzelheiten befassen.
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