Schon viele Autoren haben sich bemüht, eine Lebensbeschreibung von Benno Bong zu verfassen. Doch dabei blieben viele Fragen offen, und es gab reichlich Unstimmigkeiten und Widersprüche. Darum habe ich, Asasiel, sein Schutzengel, der siebzig Jahre lang sein ständiger Begleiter war, beschlossen, seine Geschichte niederzuschreiben, so wie sie sich wirklich zugetragen hat. Bei den Pfadfindern erhielt Benno das Totem Wackerer Mäuserich, weil er vorwitzig, umtriebig und verlässlich wie eine Maus war. Der Sohn eines Schreiners stammte aus dem Vennland, einem Landstrich zwischen Eifel und Ardennen, der sich in den letzten Jahren zu einem kleinen Musterstaat mauserte. Schon in jungen Jahren hatte er die Vision, den alten Pilgerweg, der von Trier durch die Eifel nach Aachen und seinen Heiligtümern führte, neu zu beleben. Er wollte sich als Einsiedler im Hohen Venn niederlassen, um verirrten Pilgern den Weg durch das Moor zu weisen. Nachdem er dank einiger spektakulärer Aktionen auf sich aufmerksam gemacht hatte, wurde er vom Papst in Rom und von den Patriarchen in Konstantinopel und Moskau mit heiklen diplomatischen Missionen betraut, die ihn bis nach Afrika führten. Als Anerkennung für seine Dienste um Kirche und Ökumene erhielt er vom Aachener Domkapitel den Ehrentitel »Wächter des Domes«. Seine Bemühungen die Aachenfahrt neu zu beleben, scheiterten an den Umständen der Zeit und endeten tragisch.
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