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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: sehr gut, Universität Wien (Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: In Anlehnung an den Aufsatz von Eugen Drewermann, der die Gedanken Søren Kierkegaards über Angst und Verzweiflung in die Neurosenlehre der Psychoanalyse überträgt, möchte ich die vier dort analysierten Formen der Verzweiflung (Zwangsneurose, Hysterie, Depression und Schizoidie) an einigen Figuren Musils aus Der Mann ohne Eigenschaften darstellen. Meine Seminararbeit versucht auch, Ulrich als Menschen zu beschreiben, der frei von…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: sehr gut, Universität Wien (Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: In Anlehnung an den Aufsatz von Eugen Drewermann, der die Gedanken Søren Kierkegaards über Angst und Verzweiflung in die Neurosenlehre der Psychoanalyse überträgt, möchte ich die vier dort analysierten Formen der Verzweiflung (Zwangsneurose, Hysterie, Depression und Schizoidie) an einigen Figuren Musils aus Der Mann ohne Eigenschaften darstellen. Meine Seminararbeit versucht auch, Ulrich als Menschen zu beschreiben, der frei von Daseinsangst und deren Konsequenzen lebt – fern jeder Verzweiflung. Ich möchte versuchen, einen Zusammenhang herzustellen, zwischen Ulrichs Streben nach einem essayistischen Lebensprogramm ohne Angst und Verzweiflung und seinem Denken als Möglichkeitsmensch. Zum besseren Verständnis der vier Formen der Verzweiflung werde ich diese nicht nur (negativ) am Mann ohne Eigenschaften zeigen (wie sie bei Ulrich gerade nicht auftreten), sondern auch (positiv) in ihrem Vorkommen bei anderen Figuren. Dabei wäre es allerdings falsch, sich vorzustellen, das Schema der vier Verzweiflungsformen wäre bei Menschen tatsächlich streng gegliedert vorzufinden. Auch wenn Neurosenformen nicht nur als Krankheit oder als Konsequenz frühkindlicher Schäden zu sehen sind, sondern als „Spiegel von Konflikten die dem menschlichen Dasein insgesamt zukommen oder sogar deren Grundlage bilden“ , wäre es naiv, sich vorzustellen, es gäbe einen rein depressiven oder rein zwangsneurotischen Menschen. Diese vier Typen sind der Versuch einer vereinfachenden Darstellung seelischer Konflikte und menschlicher Verzweiflung. Weder treffen wir in unserer Wirklichkeit auf diese vier Typen in Reinform, noch in den Figuren in Der Mann ohne Eigenschaften. Ich setze voraus, dass der Leser diese vier Kategorien als Werkzeug versteht, als Methode der Figurenanalyse ohne zu glauben, man könne die Figuren nach diesem Muster ausreichend charakterisieren. Daher werde ich zugleich immer auch mögliche Einwände anführen, warum die Figuren jenen Typen auch widersprechen. Sicher wäre es interessant, mehrere Charaktere nach diesem Schema zu analysieren und noch andere Belegstellen für eine Typisierung zu finden. Das übersteigt aber den zeitlichen Rahmen meiner Seminararbeit, deren Ziel die Charakterisierung Ulrichs, des Manns ohne Eigenschaften ist – als Mann ohne Angst und Verzweiflung.