Eine Marktstudie mit Inhalten und Übersichten zu Technik, Handel und Beschaffung (Kooperationsarbeit der Hochschule Landshut und dem Bayerischen Institut für Umwelt- und Kläranlagentechnologie (BIUKAT) e. V.) Folgende Fragenkomplexe sollen in dem Werk bearbeitet werden. • Welche Einflüsse gehen von der zunehmenden LNG-Nutzung auf den europäischen und weltweiten Gasmarkt aus? • Wie wird sich die LNG-Produktion in den unterschiedlichen Förderländern entwickeln? • Welche technologischen Entwicklungen in der LNG-Produktion, Transport und Regasifizierung beeinflussen den Markt? • Wie werden sich die gehandelten Umsatzvolumina für LNG entwickeln? • Welche Transportkapazitäten und Importterminals werden in Zukunft zur Verfügung stehen? • Mit welchen Auswirkungen auf die Wettbewerber im Gasmarkt ist zu rechnen? • Wie positionieren sich die einzelnen Marktteilnehmer im LNG-Geschäft? • Welche Strategien und Handlungsoptionen bieten sich für Handel und Beschaffung von LNG an? Flüssigerdgas (LNG) gilt als die am schnellsten wachsende Energiequelle der Zukunft. Bis 2030 sollen 50 Prozent des internationalen Gashandels über LNG abgewickelt werden, erwartet das BMWi. Führende Marktplayer rechnen mittelfristig mit einer Verdopplung der Nachfrage. Insbesondere Asien plant seinen wachsenden Energiehunger mit LNG zu stillen. Doch auch für Deutschland und Europa bietet sich Potenzial im LNG-Markt. Bei einer rückläufigen Gasförderung innerhalb der EU wird der Importbedarf mittelfristig wachsen. Zudem wird gerade in Deutschland die Stromerzeugung aus Erdgas zunehmen. Da LNG zur Verteilung nicht auf Pipelines angewiesen ist, sondern flexibel per LKW oder Schiff transportiert werden kann, ermöglicht es eine notwendige Diversifikation der Bezugsquellen zur Verringerung der Abhängigkeit vom russischen Erdgas. Dabei sorgt LNG zudem für eine Integration der regionalen Gasmärkte und dynamisiert auf diese Weise das Gasgeschäft zusehends. Die Verknappung der Erdölreserven rückt LNG als Erdölsubstitut bei der Energiegewinnung zudem in den Fokus einer langfristigen Versorgungsstrategie. Aufgrund der im Vergleich zu Erdöl und insbesondere zur Kohle deutlich besseren CO2-Bilanz gewinnt LNG als Energiequelle auch aus Klimaschutzgründen beständig an Bedeutung. Für die Zukunft ist angesichts der anhaltend hohen Nachfrage nach Erdgas mit weiter steigenden Umsätzen im Bereich LNG zu rechnen. Industrieunternehmen weltweit arbeiten bereits an LNG-Projekten mit einem Volumen von mindestens 200 Mrd. US-Dollar. Vom Boom profitieren dabei nicht nur gasfördernde Unternehmen und LNG-Produzenten, sondern z. B. auch Armaturenhersteller oder die Schiffbaubranche. So wird die LNG-Tankerflotte weltweit weiter wachsen und auch auf dem Markt für Anlagenbauer sind aufgrund des benötigten Infrastrukturausbaus für LNG-Terminals Umsatzsteigerungen zu erwarten. Trotz dieser Entwicklungen bestehen Unsicherheiten: Zwar sind die Kosten der LNG-Herstellung in den letzten Jahren um knapp 20 Prozent gesunken, dennoch sind die Investitionen in die LNG-Kette mit Verflüssigung, Seetransport und Wiederverdampfung hoch.