Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Kunst - Computerkunst, Medienkunst, Note: Gut, Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (Kunstwissenschaft und Medientheorie), Veranstaltung: Bildgeschichte als Mediengeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Nam June Paik war der erste Künstler, der den Fernseher in seine Kunst integrierte. Gegen Ende der 50er Jahre fügte er das Video hinzu und entwickelte eine Vielzahl von Möglichkeiten, Video als Kunst zu präsentieren. Seither gilt er als „Vater der Videokunst“. Nam June Paik wurde 1932 in Seoul (Korea) geboren und studierte Musikwissenschaft. Seine manipulierten Fernsehapparate von 1963 in der Galerie Parnass in Wuppertal waren die ersten Vorboten für den Einzug von Video in die Bildende Kunst. 1965 produzierte die Firma Sony eine tragbare Videoausrüstung, und Nam June Paik war einer der ersten Käufer. Im gleichen Jahr präsentierte er sein Do- it- yourself-Fernsehen im New Yorker Café A Go Go. Mit Shuja Abe entwickelte er 1969/70 einen Video-Synthesizer. Damit kann man jede Art von Formen, Farben und Bewegungsabläufen künstlich hervorrufen, steuern und verändern. Diese Technik konnten auch andere Videokünstle nutzen. Seit 1974 gab es von ihm große Videoinstallationen, wie z. B. TV-Garden, die auch auf der Dokumenta 6, 1977 zu sehen war. Ab 1985 kamen figurative Video-Skulpturen, ab 1987 kompakte Multi-Screen Wände und seit Mitte der 90er Jahre eine Verbindung von Laser und Video zu seinem künstlerischen Werk hinzu. Merce Cunningham ist Tänzer und Choreograph und gehört zu den Erneuerern des amerikanischen Tanzes. Er war der erste, der Video mit Tanz verband und somit einen wichtigen Zweig der Videokunst begründete. John Cage ist Komponist. Paik begegnete ihm 1958 in Darmstadt und widmet ihm sein erstes wichtiges Stück 1959. Paiks Arbeit kann in Parallelen zu den Ideen Cages gesetzt werden, der auf dem Zufallsprinzip beruhe nd, eine gezielte Unordnung in seine Kompositionen setzt, um die Musik aus ihren tradierten Normen und Gesetzmäßigkeiten zu lenken. Die Verbindung von Video und Kunst läßt intermediale Formen möglich werden. Die neuen Bildmedien erzeugebn nicht nur visuelle Effekte, sondern verändern den Bildbegriff der abenländischen Kultur. Häufig ist bei Paiks Videos von „Overkill“, von der Überwältigung des Betrachters durch die Masse der bewegten Bilder, die Rede. Wenig Beachtung finden dagegen die Bilder selbst. Anha nd des Beispiels „Merce by Merce by Paik“ wird durch Vergleiche zwischen Videobildern mit Arbeiten aus anderen Medien der Bildbegiff erörtert.