Bestsellerautor Markus Gabriel über drängende Fragen unserer Zeit: Ist der Mensch "nur" ein Tier? Wie viel Tier steckt im Menschen? Wo stehen wir in der Natur? Um unsere drohende Selbstausrottung zu verhindern, müssen wir Menschen lernen, damit zu leben, dass wir Tiere sind und niemals imstande sein werden, unsere körperliche und seelische Verwundbarkeit zu überwinden. Seit unvordenklichen Zeiten beschäftigt uns die Frage, wer oder was wir Menschen sind. Sind wir nichts anderes als vernunftbegabte Tiere? Oder sind wir die Krone der Schöpfung, selbst wenn wir nicht an eine Schöpfung glauben? Sind wir deshalb "bessere Tiere"? Oder "schlechtere Tiere", weil wir den Zugang zur Natur in uns und um uns verloren haben? Markus Gabriel setzt sich mit diesen Fragen offen, klug und vorurteilsfrei auseinander. Auf beeindruckende Weise verbindet er neueste naturwissenschaftliche Erkenntnisse mit zeitgemäßer Philosophie. Er fordert die Anerkennung der radikalen Andersheit von Natur und Tier. Dieser Andersheit müssen wir mit einer Ethik des Nichtwissens begegnen. Ausgehend von den Fragen: Was ist ein Tier? Und was ist Leben? führt er uns weiter zur Frage aller Fragen: Was ist der Sinn des Lebens?
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Markus Gabriel hat seine Thesen über das Verhältnis von Mensch und Natur leicht lesbar zusammengefasst, erkennt Rezensent Michael Wolf. Als konservativem Philosophen sind Gabriel der Schuldkomplex des Anthropozän und die Utopien des Posthumanismus verdächtig, weil, referiert Wolf, der hochmütige Mensch damit fortsetzt, was die Welt überhaupt in den jetzigen Zustand brachte, für den Gabriel aber den "Technizismus" verantwortlich macht. Als Anhänger eines "neuen Realismus" stehe für Gabriel die Ethik im Mittelpunkt. Dazu fähig zu sein, mache nämlich aus dem Tier mit Namen "Mensch" ein besonderes. Gabriels Plädoyer in eigener Sache, die Welt nicht allein mit Naturwissenschaftlern retten zu wollen, sondern die Geisteswissenschaft mit ins Boot zu holen, ist für Wolf im Prinzip überdenkenswert. Allerdings fehlt ihm in Gabriels Argumentation die Dialektik der Aufklärung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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