Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Regionalgeographie, Note: 1,0, Universität Osnabrück (Geo- / Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Südamerika - Einführung, Sprache: Deutsch, Abstract: Wirtschaftspolitisch waren die vergangenen Jahre geprägt von regionalen Integrationsprojekten. Die EU, NAFTA (North American Free Trade Agreement), Mercosur (Mercado Común del Sur1) und ASEAN (Association of South-East Asian Nations) sind Beispiele für einen Prozess, der im Rahmen der allgemein als Globalisierung bezeichneten Prozesse weltweiter Marktverknüpfungen zu beobachten ist. 1991 entstand mit Unterzeichnung in Asunción der MERCOSUR als südamerikanisches Bündnis. Zu dieser Zeit hatten bereits entscheidende Entwicklungen sowohl innerkontinental als auch in den übrigen Kontinenten stattgefunden, die den Rahmen für ein umfassenderes Bündnis in Südamerika darstellten. Wie die EU von Frankreich und Deutschland maßgeblich abhängig ist, so ist der Mercosur im Wesentlichen bestimmt von den wirtschaftlichen Entwicklungen der großen Mitgliedsstaaten Brasilien und Argentinien. Innerhalb der ersten fünf Jahre hatte der Mercosur bereits eine Entwicklung gezeigt, die auf beachtliche Erfolge des Integrationsbündnisses hindeutet. So war bereits 1996 der Mercosur der viertgrößte Wirtschaftsblock nach der EU, NAFTA und ASEAN. Bis 2006 war die Bildung einer südamerikanischen Freihandelszone geplant, die einen erheblichen Argumentationshintergrund für die Vertretung südamerikanischer Interessen in der weltweiten Diskussion bilden würde. Die Erfahrungen im Mercosur resultieren inzwischen aus mehr als 10 Jahren Integrationsarbeit. Dass das Bündnis krisenresistent ist, hat die Überwindung der Argentinienkrise 1999/2000 gezeigt, wenngleich Kritik an der institutionellen Schwäche des Mercosur laut wurde, der anders als beispielsweise die EU noch keine intergouvernementale Einrichtungen besitzt. Bedrohlich erscheinen trotz berechtigter interner Kritikpunkte eher außerhalb des Mercosur stattfindende Prozesse, die das Integrationsanliegen der Mitgliedsstaaten untergraben. Ein deutliches Zeichen gegen ein südamerikanisches Bündnis setzte Präsident Bush Senior bereits 1991, als er mit der Gründung der ALCA (Aerea de libre Comercio de las Americas) die Interessen des Subkontinentes in einen gemeinsamen Kontext einordnen wollte, der einen südamerikanischen Block überflüssig machen würde. Die vorliegende Arbeit soll den Mercosur deskriptiv vorstellen, einen Einblick in den Entstehungshintergrund bieten und aktuelle Entwicklungen aufzeigen.