Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich VWL - Arbeitsmarktökonomik, Note: 1,3, Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Seminararbeit werden die kurzfristigen Beschäftigungseffekte des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns, der seit dem 01.01.2015 in Deutschland auf Basis des Mindestlohngesetzes (MiLoG) gilt, erörtert. Die Einführung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns im Januar 2015 war zweifellos eine der bedeutendsten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen seit den Hartz-Reformen. Bevor der Mindestlohn am 04. Juli 2014 im Bundestag verabschiedet wurde, durchzog die Kontroverse um die Vor- und Nachteile des Mindestlohns den Bundestagswahlkampf im Jahr 2013. Die Seite, die sich für den allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn aussprach, brachte unter anderem folgende Argumente hervor: Ein Mindestlohn sorge für gerechtere Löhne, er reduziere Armut in Personenkreisen mit Beschäftigung im Niedriglohnsegment und die Anzahl der sogenannten Aufstocker, und er sorge für zusätzliches Steueraufkommen. Die Kritiker des Mindestlohns brachten vor allem hervor, dass er massive Beschäftigungsverluste verursachen würde. Mittlerweile liegt die Einführung des Mindestlohns über vier Jahre zurück, folglich liegt es auf der Hand, die Frage zu formulieren, ob der allgemeine gesetzliche Mindestlohn tatsächlich zu Beschäftigungsverlusten auf den deutschen Arbeitsmärkten geführt hat. Diese Seminararbeit gliedert sich wie folgt: Zunächst wird ein Blick auf die Definition eines Mindestlohns und den Geltungsbereich des Mindestlohngesetzes (MiLoG) geworfen. Anschließend folgt eine kurze Abgrenzung der von der Reform betroffenen Wirtschaftssubjekte. Im darauffolgenden Kapitel werden anhand zweier theoretischer Arbeitsmarktmodelle die Wirkungen eines Mindestlohns auf die Zielgröße der Beschäftigung erörtert. Der Abschnitt stellt zwei Hypothesen über die, anhand der Theorie abgeleiteten, Beschäftigungseffekte eines Mindestlohns in den Raum. Im darauffolgenden Abschnitt wird sowohl die tatsächliche Beschäftigungsentwicklung in Deutschland im Zeitraum von 2014 bis 2017 betrachtet, als auch jene Entwicklungen, die durch geeignete empirische Methoden kausal auf den Mindestlohn zurückführbar sind. Anschließend werden die Hypothesen und die empirischen Erkenntnisse zusammengeführt, um die aus der Theorie abgeleiteten Hypothesen mit den Erkenntnissen der Empirie zu testen. Das Ziel dieses Vorgehens ist, die oben aufgeworfene Frage nach den Beschäftigungseffekten eines Mindestlohn zu evaluieren.