Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Soziologie - Methodologie und Methoden, Note: 1, Universität Bielefeld (Fakulät für Soziologie), Veranstaltung: Aufbaukurs empirische Sozialforschung (qualitativ), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht die Sendung U3000 des Aktionskünstlers und Politaktivisten Christoph Schlingensief, die im Frühjahr 2001 auf dem Musiksender MTV gesendet wurde. Analysewerkzeug der Wahl ist die Konversationsanalyse, d. h. es werden verschriftlichte Dialoge detailliert auf ihre bedeutungsinhalte durchleuchtet. Untersucht wird eine Beispielfolge der Sendung in der sich Schlingensiefs Augenmerk zum Großteil auf die prominenten Gäste richtet, die offensichtlich völlig unvorbereitet von Schlingensief in eine für sie nicht zu bewältigende Welt des Wahnsinns entführt werden, in der sie seinen Angriffen mehr oder weniger chancenlos ausgeliefert sind. Mit einer Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche, verführt, brüskiert, schockiert und „verarscht“ er sie auf eine Weise, die sie, teilweise ohne daß sie sich dessen selbst bewußt sind, am Ende völlig entlarvt und entblößt zurückläßt. Wie dieser Prozeß von Schlingensief konkret organisiert wird, also welche Techniken er einsetzt, um sein Ziel zu erreichen, ist Gegenstand der vorliegenden Analyse.