Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie ist der Mythos um Barbarossa entstanden und was hat er mit der mittelalterlichen Realität zu tun? Wie ist der staufische Kaiser zu seiner Kaiserwürde gekommen und hatte er sie sich in der Rückbetrachtung verdient gemacht? Diese Arbeit hat zum Ziel, anhand von Analysen hinsichtlich seiner familiären Hintergründe, seines Aufstiegs zum König und Kaiser sowie besonders des Krönungsgeschehens, die meist glorreiche Betrachtung des einstigen Schwabenherzogs zu hinterfragen. Besondere Rücksicht soll dabei auf zwei Quellen zur Krönung gelegt werden, nämlich die Gesta Friderici Otto von Freisings sowie die Chronicon Hanoniense Gisleberts von Mons mit nahezu gegensätzlichem Inhalt. Wie kaum ein anderes wirkt noch heute das Bild des römisch-deutschen Kaisers Friedrich I. Barbarossas auf seine Nachwelt. Nachdem er bis zum 19. Jahrhundert fast in Vergessenheit geraten war, sorgte unter anderem Kaiser Wilhelm in seinem eigens gegründeten Deutschen Reich nicht zuletzt aus Legitimationsgründen seiner eigenen Herrschaft für eine neue Erinnerungskultur. Bis zum Ende des Nationalsozialismus sollte Barbarossa eine späte Glorifizierung erfahren, die in der modernen Forschung begonnen wird, zu hinterfragen. Der Münchner Mediävist Knut Görich spricht in seiner 2001 erschienenen Biographie von Barbarossa als eine "Entdeckung des 19. Jahrhunderts - und zu einem großen Teil auch dessen Erfindung."
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