In "Der Nachsommer" entfaltet Adalbert Stifter einen Bildungsroman, der in der ruhigen, fast meditativen Beschreibung der Natur seinen literarischen Stil findet. Die Handlung beginnt mit dem jungen Fabrikanten Hermann, der im Zuge seiner Selbstfindungsreise mit der Wiederentdeckung der Werte des Lebens konfrontiert wird. Stifter, ein Meister des detailreichen Erzählens, erschafft eine tiefgründige Welt, die von einer harmonischen Verbindung zwischen Mensch und Natur geprägt ist, und thematisiert die spirituelle und emotionale Entwicklung des Protagonisten inmitten der gesellschaftlichen Herausforderungen des 19. Jahrhunderts. Die erzählerische Struktur ist stark beeinflusst von der romantischen Strömung und reflektiert gleichzeitig die fortschreitende Aufklärung. Adalbert Stifter, geboren im Jahr 1805, war nicht nur Literat, sondern auch Maler und Pädagoge. Sein Heimatland, das Böhmerwaldgebiet, sowie der Einfluss von Natur und Kunst sind in seinen Werken spürbar; sie transportieren seine tiefe Sehnsucht nach einem harmonischen Dasein. Stifter war ein Verfechter des Bildungsideals, weshalb ihm das Navigieren durch innerliche und äußerliche Konflikte seiner Protagonisten ein besonderes Anliegen war, was sich in "Der Nachsommer" eindrücklich zeigt. Für Leser, die sich für philosophische Fragestellungen und die tiefschürfende Auseinandersetzung mit Identität und Ethik interessieren, bietet "Der Nachsommer" eine ergreifende und zeitlose Lektüre. Stifters fesselnder Erzählstil und seine präzise Beobachtungen nehmen den Leser mit auf eine Reise, die sowohl nach Außen als auch nach Innen führt und dazu einlädt, die eigene Lebensphilosophie zu hinterfragen.
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