Der Roman „Der Narr in Christo Emanuel Quint“ des Nobelpreisträgers Gerhart Hauptmann entstand in den Jahren 1901-1902, der aber erst einige Jahre später veröffentlicht wurde. In dreißig Kapiteln wird die Geschichte von dem jungen Emanuel Quint erzählt, einem eigenbrötlerischem Tischlergesellen aus
dem kleinen Dorf Giersdorf, der beschließt, sein Leben als Narr in Christus zu verbringen. Ohne Geld…mehrDer Roman „Der Narr in Christo Emanuel Quint“ des Nobelpreisträgers Gerhart Hauptmann entstand in den Jahren 1901-1902, der aber erst einige Jahre später veröffentlicht wurde. In dreißig Kapiteln wird die Geschichte von dem jungen Emanuel Quint erzählt, einem eigenbrötlerischem Tischlergesellen aus dem kleinen Dorf Giersdorf, der beschließt, sein Leben als Narr in Christus zu verbringen. Ohne Geld und nur mit einem Exemplar des Neuen Testaments zieht er als Bußprediger durch Schlesien. Er predigt auf öffentlichen Plätzen gegen Reiche und Herrscher. Angesichts des sozialen Elends prophezeit er das Jüngste Gericht. Nach und nach wähnt er sich als der von Gott erwählte Messias. Als Quintus‘ Agitation und Popularität immer größere Ausmaße annimmt, schreitet schließlich die Polizei ein, doch in einer adligen und pietistisch frommen Dame findet er eine Wohltäterin, die ihm zunächst auf ihren Besitzungen Asyl gewährt. Doch als sie ihre Privilegien bedroht sieht, bietet sie Quint keinen Schutz mehr. Er begibt sich in die Provinzhauptstadt Breslau, wo er nach einem Mordverdacht alle menschlichen Kontakte abbricht und durch ganz Deutschland irrt. In den verschneiten Alpen verliert sich schließlich seine Spur.
In dem modernen Messiasroman gestaltete Hauptmann auch den Lebensweg des Wanderdichters und Naturpropheten Gusto Gräser (1879-1958) nach. Der Roman ist jetzt im Quintus Verlag im Rahmen der Erkneraner Ausgabe (als sechster Band) von Gerhart Hauptmanns Werken erschienen. In seinem Nachwort gibt Stefan Rohlfs, Leiter des Gerhart-Hauptmann-Museums Erkner, einen Überblick über die Entstehungsgeschichte des Romans.