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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Geschichte der politischen Systeme, Note: 1,3, Technische Universität Chemnitz, Veranstaltung: Politikwissenschaftliche Begriffe in der Kontroverse, Sprache: Deutsch, Abstract: Der erste Gebrauch der Bezeichnung religio politica geht auf den wegen Ketzerei verurteilten Dominikanermönch Tommaso Campanella (1568 – 1639) zurück. Campanella sieht die Religion als den Kern der menschlichen Gemeinschaft, die auf diesem Weg geeint wird. Dennoch missbrauchen die Herrschenden stets die Religion zur Machtsicherung. Dagegen setzt Campanella den…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Geschichte der politischen Systeme, Note: 1,3, Technische Universität Chemnitz, Veranstaltung: Politikwissenschaftliche Begriffe in der Kontroverse, Sprache: Deutsch, Abstract: Der erste Gebrauch der Bezeichnung religio politica geht auf den wegen Ketzerei verurteilten Dominikanermönch Tommaso Campanella (1568 – 1639) zurück. Campanella sieht die Religion als den Kern der menschlichen Gemeinschaft, die auf diesem Weg geeint wird. Dennoch missbrauchen die Herrschenden stets die Religion zur Machtsicherung. Dagegen setzt Campanella den Sonnenstaat, eine utopische Konstruktion, die strikt hierarchisch aufgebaut ist. An oberster Stelle steht ein Priester, der kraft seiner Rede das Volk belehrt. In diesem Sonnenstaat sind außerdem die öffentliche Inszenierung (durch Aufmärsche, Festtage, etc.) und (freiwillige) Menschenopfer vorgesehen. Diese Elemente sind der modernen Geschichtsschreibung im Zusammenhang mit totalitären Regime sehr wohl bekannt. Während die weitere Verwendung des Begriffes der politischen Religion durch Daniel Clasen und Christoph Martin Wieland eher diffus war und hauptsächlich der Kritik an absolutistischen Herrschaftssystemen diente , taucht die Bezeichnung zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit dem Auftreten von Kommunismus, Faschismus und Nationalsozialismus erneut auf. Die Forschung sucht bis heute nach Erklärungen, um die psychologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen dieser totalitären Systeme zu verstehen. Das Konzept der politischen Religionen hat sich als geeignetes Mittel herausgestellt, um die Geisteshaltung der Regimeanhänger zumindest teilweise zu interpretieren. Dennoch haben sich an dem Begriff der politischen Religion (insbesondere durch seine undifferenzierte Verwendung) zahlreiche Kontroversen begründet. So kam die Debatte auf, ob man Politik und Religion – das Weltliche und das Geistliche – überhaupt in dieser Art und Weise auf eine Stufe stellen darf. Schließlich ist der Religionsbegriff nach wie vor positiv besetzt, während Politik für weite Teile der Bevölkerung etwas Anrüchiges darstellt. Inhalt dieser Arbeit soll daher ein Überblick zur Kontroverse um den Nationalsozialismus als politische Religion sein. Weitere totalitäre Regime finden keinen Einfluss in die Analyse, da dies die Arbeit zu umfangreich gestalten würde. In Bezug auf den Nationalsozialismus gilt es zu klären, ob dieser eine politische Religion war, ob er tatsächlich christliche Wurzeln aufweist und welche religiösen Eigenschaften er inne hat. Kann man die Naziherrschaft wirklich transzendental, also überweltlich, verstehen oder verfolgte sie letztlich nur säkulare Ziele?